Wissenschaftsforum St. Ingbert

    Wann

    24.04.2018    
    19:30 - 21:00

    Wo

    St. Ingbert: Alte Schmelz - Konsumgebäude
    Saarbrücker Str. 38K, St. Ingbert, 66386

    Veranstaltungstyp

    „Muss man Schmerzen aushalten? Möglichkeiten und Grenzen in der Versorgung sterbenskranker Menschen“

    Referent Prof. Dr. med. Sven Gottschling,       Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie des Universitätsklinikums des Saarlandes

     Schmerz ist einer der beunruhigendsten und tiefgreifendsten Erfahrungen, die wir alle machen. Daher ist auch die Angst vor Schmerzen, insbesondere die Angst vor unkontrollierbaren Schmerzen am Lebensende, etwas, das viele Menschen unglaublich umtreibt und unter anderem auch immer wieder in den zum Teil höchst unsachlich geführten Debatten um das Thema Sterbehilfe auftaucht.

    Im Vortrag wird sowohl auf einige Grundbegriffe rund um den Schmerz eingegangen: was ist Schmerz überhaupt, wozu empfinden wir Schmerzen, aber auch auf zahllose Möglichkeiten der Therapie.  Einige Mythen rund um den Schmerz werden aufgeräumt und einige sicherlich sehr interessante Aspekte der Unterschiede im Schmerzempfinden zwischen Männern und Frauen betrachtet.

     

    ‚Schmerz ist ein Meister, der uns klein macht, ein Feuer das uns ärmer brennt, das uns vom eigenen Leben trennt, das uns umlodert und allein macht.‘

    Herrmann Hesse

     

     

    zum Referenten: à siehe nächste Seite

    Sven Gottschling studierte Medizin an der Universität in Tübingen, wo er im Jahr 2000 auch seine Promotion im Bereich der Experimentellen Krebstherapie bei Kindern abschloss. Anschließend trieben ihn hormonelle Beweggründe an das Universitätsklinikum des Saarlandes, wo er im Jahr 2000 als Arzt im Praktikum begann und nach einigen kurzen Weiterbildungsausflügen in die Bereiche Schmerzmedizin und Palliativmedizin bis zum Jahr 2009 als Oberarzt in der Kinderonkologie arbeitete.

     

    Im Jahr 2009 habilitierte er sich mit der Arbeit „Komplementäre Medizin in der Kinderheilkunde“ und gründete im Jahr 2010 das Zentrum für Palliativmedizin für Kinder und Erwachsene und Kinderschmerztherapie am Universitätsklinikum des Saarlandes. Seit dieser Zeit ist er Chefarzt ebendieses Zentrums mit mittlerweile rund 60 Mitarbeitern, das sich im weiteren stetigen Aufbau befindet. Zudem ist er Sprecher der Arbeitsgruppe „Komplementäre Ansätze“ der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und erster Vorsitzender der Deutschen Akademie für ganzheitliche Schmerztherapie.

     

    Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Verbesserung schmerztherapeutischer Versorgung von Kindern, unter anderem mit Cannabinoiden, aber auch ganz deutlich im Bereich der Komplementärmedizin. Hier hat er bereits mehrere Studien über die Wirkung von Tiergestützter Therapie, Musiktherapie und Akupunktur bei Menschen mit unterschiedlichsten Erkrankungen durchgeführt. Aktueller Kernforschungsbereich ist die alters- und sektorenübergreifende Versorgungsforschung im Bereich Palliativmedizin, da das Zentrum am Universitätsklinikum des Saarlandes die zumindest europaweit, eigentlich weltweit, erste Institution darstellt, die lebensbegrenzend erkrankte Menschen vom Baby bis zum Greis in einer Hand versorgt.