Programm Kinowerkstatt St. Ingbert vom 25. – 28. Juli 2014

„Fack ju Göhte“ (Freitag, 25. Juli, 19:00 und 21:45 Uhr; Sonntag, 27. Juli, 20 Uhr;)
„Art’s Home Is My Kassel“ (Sonntag, 27. Juli, 18 Uhr)
“Ein Abend mit Klaus Kinski” (Montag, 28. Juli, ab 18 Uhr)
“Satan der Rache” (E dio disse a Caino) (Montag, 28. Juli, 20 Uhr)

Kinowerkstatt zum Ferienbeginn: „Fack ju Göhte“!

„Fack ju Göhte“ brach sämtliche Besucherrekorde im Kino, inzwischen haben ihn ca. 7 Millionen gesehen. Der Erfolg ist unübersehbar, aber gar nicht so einfach zu erklären. Eine Erklärung für den Erfolg können sich die Zuschauer der Kinowerkstatt an diesem Wochenende selbst suchen: Pünklich zum Ferienbeginn läuft dort nämlich die Schulkomödie “Fack ju Göhte” (BRD 2013) Regie: Bora Dagtekin, mit Elyas M’Barek, Karoline Herfurth, Katja Riemann, Jana Pallaske, Uschi Glas u.a., jener Riesenerfolg des deutsch-türkischen Regisseurs Bora Dagtekin („Türkisch für Anfänger“), der seit November 2013 in den deutschen Kinos läuft und zum erfolgreichsten deutschen Kinofilm des vergangenen Jahres wurde, und dafür auch den deutschen Filmpreis erhielt.
Der Film ist eine Schulkomödie, die davon erzählt, wie der charmant-aggressive Bankräuber Zeki Müller nach Absitzen seiner Gefängnisstrafe eine Stelle als Aushilfslehrer an der sozial zerrütteten Goethe-Gesamtschule antreten muss, weil seine gute Freundin, die Prostituierte Charlie (Jana Pallaske), die Beute von seinem letzten Banküberfall in einer Baustelle unter dem Schulgelände vergraben hat – blöderweise steht da, wo das Geld vergraben liegt, jetzt aber ein Baubunker, und Müller muss, natürlich, einen Tunnel graben, um heranzukommen. “Regisseur Bora Dagtekin, der sich auf das Genre – „die etwas andere Schulkomödie“ – einlässt, gelingt fast paradoxerweise etwas Erstaunliches: Er verkehrt einige Vorzeichen klassischer Schul- und Integrationsnarrative so, dass genau der entrückte Raum entsteht, den es braucht, um eine Geschichte als „utopisch“ im besten Sinne zu bezeichnen – … und das reißt mit.” (Hannah Lühmann)

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„Art’s Home Is My Kassel“ läuft weiter!

„Art’s Home Is My Kassel“(D 2014) von Katrin und Susanne Heinz, ist eine kurzweilige Dokumentation über die Dokumenta 13 im Sommer 2012 und läuft noch einmal am Sonntag, den 27. Juli, um 18 Uhr. Neben Aktivisten und Künstlern kommen auch normale Kasseler Bürger und Mitarbeiter des Kunstbetriebes zu Wort. Der Film begleitet Protagonisten, die in Kassel leben und deren oft missachtete Heimatstadt sich im Sommer 2012 zu einem internationalen Hotspot entwickelt – vor, während und nach der documenta. Da ist der Architekt und Bauherr für “Unsichtbares”, für den ganz Kassel zur Baustelle wird. Für Taxifahrerin Jutta bedeutet die Weltausstellung ein gutes Geschäft und jede Menge skurrile Fahrgäste. Rui, selbst Künstlerin und Ausstellungsbegleiterin, bereitet sich akribisch auf die Besuchertouren vor. Aber auch Künstler und Besucher der documenta selbst kommen zu Wort und erläutern ihr Kassel- bzw. Kunsterlebnis. (Real Fiction)

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Ein Abend mit Klaus Kinski.

Die Kinowerkstatt lädt am Montag, den 28. Juli 2014, ab 18 Uhr ein: Auf dem Programm steht “Ein Abend mit KLAUS KINSKI” – ausgesucht und kommentiert von Filmliebhaber und Kinski-Fan Oliver Klein, der mit ein paar einleitenden Sätzen, Zitaten und einer kleinen Anekdote durch den Abend führt .
Gezeigt wird ein kleiner Querschnitt aus dem künstlerischen Werk und Wirken des deutschen Film-, Fernseh-, Theaterschauspielers und Vortragskünstlers Klaus Kinski (1926-1991), der in über 130 Filmen mitwirkte, hunderte Gedichte und Stücke von Villon, Rimbaud, Goethe, Schiller, Nietzsche und Tucholski rezitierte, eine umstrittene Autobiografie verfasste (“Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund”, 1975) und dessen wechselhaftes Temperament in der Öffentlichkeit und vor Publikum (“Jesus Christus Erlöser”, Deutschlandhalle Berlin, 1971) von liebenswürdiger Sanftheit bis zu fürchterlichen Zornesausbrüchen mit wüsten Beschimpfungen reichte.
Programm:
Um 18 Uhr das historische launige Interview in der TV-Talkshow “Je später der Abend” aus dem Jahr 1977, in welchem sich Klaus Kinski den Fragen des Moderators Reinhard Münchenhagen stellt bzw. nicht stellt: “Ich spiele nicht, ich bin das. Und deswegen bin ich nichts.” (Klaus Kinski)
Im Anschluss hören wir um 19 Uhr das Monologhörspiel “Sechs Gramm Caratillo” von Horst Bienek aus dem Jahr 1960: Der 33-jährige Klaus Kinski beweist darin, dass die Ausdruckskraft seiner Stimme faktisch keine Grenzen kennt: “Die deutsche Sprache ist eine der schönsten und ausdrucksvollsten aller Sprachen – wenn man sich ihrer Kraft bedient! Ich verlange die Freiheit, die ein Schriftsteller, ja ein Dichter für sich in Anspruch nimmt.” (Klaus Kinski)
Zum Abschluss dann um 20 Uhr läuft der herausragende Italowestern “Satan der Rache” (E dio disse a Caino) von Antonio Margheriti alias Anthony M. Dawson aus dem Jahr 1970 – einer der besseren und wenigen Italowestern, in dem Klaus Kinski die alleinige Hauptrolle spielt: “Kinski ist der personifizierte Rachegott, der wie ein übernatürliches Wesen in die korrupte Umgebung reitet und der nun seine wohlverdiente Vergeltung übt.” (Filmkritik von Christian Kessler) – “Filme machen, bedeutet Geld. Geld bedeutet, sich freizukaufen aus der Sklaverei. Ich mache also weiter.” (Klaus Kinski)

Zitat Kinski:
“Wenn man mir nachgesagt hat, es gehe eine ungeheure Kraft von mir aus, dann habe ich geantwortet: Das wäre doch schlimm, wenn diese Kraft, die ich meine, nicht ihre Wirkung hätte. Ich glaube an diese Kraft. Das hat mit Erfolg oder Karriere überhaupt nichts zu tun. Man kann es auch so ausdrücken: Gott war da.” (Klaus Kinski)

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