Zeitreise durch die Saarpfalz — Gärten mit Geschichte

Wer Dornröschen in St. Ingbert sucht, der sollte sein Glück im Alten Park versuchen. Dieser alte Englische Landschaftsgarten ist ein verwunschenes und inzwischen fast vergessenes Stückchen Erde. Obwohl er direkt am Stadtrand liegt, wird er nur selten wahrgenommen und meist übersehen. Hat man das verwunschene Areal erst einmal betreten, bemerkt man die Stadt und die Industrieansiedlungen, die es umgeben, fast nicht mehr. Klingt jetzt ein ganz klein wenig nach Märchen und vergessenem Schrebergarten. Doch weit gefehlt. Das „Gärtchen“ ist fast so groß wie die St. Ingberter City. Ihm fehlt inzwischen zwar die komfortable Fußgängerzone, denn die alten Pfade sind inzwischen zu echten Waldwegen geworden, doch dafür hat es noch immer etwas, wovon die Innenstadt erst träumt: einen enormen Erlebnis- und Überraschungscharakter. Und es ist an allen Wochentagen rund um die Uhr geöffnet. Kurz: Der Alte Park, wie der ehemaligen Landschaftsgarten umgangssprachlich heißt, ist ein Ort zum entdecken, entspannen und sich wohlfühlen.
„Gärten mit Geschichte“ nennt der Saarpfalz-Kreis seine Veranstaltungsreihe, die interessante Park- und Gartenanlagen vorstellt. Und Gärten mit Geschichte sind natürlich auch immer Gärten, zu denen sich Geschichten erzählen lassen. Wer könnte das in diesem Falle besser als Hans-Werner Krick, der Sie für den VFG – Verein zur Förderung der Geschichtsarbeit im Saar-Lor-Lux Raum e.V. durch diese Zauberlandschaft führt. Seine Promenaden durch den Alten Park lassen die „Welt der Krämersch“, denn es waren die Eisenwerksbesitzer, die diesen herrlichen Englischen Landschaftsgarten einst anlegen ließen, wieder lebendig werden. Er erzählt aber auch von den Menschen, die dafür sorgten, dass dieses Kunstwerk, denn bei aller scheinbaren Natürlichkeit war der Englische Garten eine künstlich geschaffene Anlage mit enormem Pflegaufwand, ein ästhetischer Genuss blieb.

Foto: Hans-Werner Krick
• Ehemaligen Direktorenvilla, einst eine der besten Adressen auf dem Eisenwerk

Es verspricht ein spannender Spaziergang voller Gegensätze und widersprüchlicher Erfahrungen zu werden. Sie erleben, dass kleine Spuren, die die Zeiten des Vergessens und der Vernachlässigung überdauert haben, noch immer die Kraft haben, eine untergegangene Gartenwelt vor ihrem geistigen Auge und in ihren Gefühlen wieder aufblühen zu lassen. Gleichzeitig sehen sie, wie bedroht diese letzten Reste eines großartigen Gartenkunstwerkes sind. Denn die Gegenwart zieht „mit Schuh und Schdrimp“, wie der Volksmund sagt, bedenken- und gedankenlos über sie her. Ohne Notwendigkeit zerstört oder lässt man verfallen, was bislang dem Untergang erfolgreich widerstanden hat. Dennoch: es gibt bei allem Verfall auch Zeichen der Hoffnung: Der uralte Rhododendron am Rande der ehemaligen Fasanerie beispielsweise. Er wurde im vergangenen Jahr bei „Kulturarbeiten“ brutal misshandelt. Doch er hat die Attacke überlebt und setzt auch in diesem Jahr mit seiner Blütenpracht einen markanten Akzent inmitten der scheinbaren Wildnis. Noch also kann man sie erleben, diese ehemalige großartige Parkanlage, mit deren Anlage vor rund 200 Jahren begonnen wurde und die sich hartnäckig allen Zerstörungsversuchen widersetzt.

Foto: Hans-Werner Krick
er alte Rhodendron an der ehem. Fasanerie hat überlebt.

Treffpunkt ist das Tennisheim am Rentrischer Weg in St. Ingbert-Rentrisch, am Samstag, 26. Mai 2018 um 14:30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos, doch keinesfalls umsonst. Eine Anmeldung nicht erforderlich. Wer kommt, ist willkommen und geht mit!

Foto: Hans-Werner Krick
• Reste der alten Orangerie, in der die nicht winterfesten Sträucher und Zierpflanzen eingelagert wurden
Foto: Hans-Werner Krick
• Die längst abgerissene Villa des Herrn Kommerzienrathes Oscar Krämer, genannt Krämersch Schlösschen

Zeitreise durch die Saarpfalz – Gärten mit Geschichte
Der ehemalige Englische Garten der Gebrüder Krämer beim St. Ingberter Eisenwerk
Datum: Samstag, 26. Mai 2018, 14:30 Uhr
Treffpunkt: Tennisheim am Rentrischer Weg, 66386 St. Ingbert-Rentrisch
Route: ca. 2,5 Stunden lange Wanderung durch die noch erhaltenen und frei zugänglichen Bereiche des ehemaligen Englischen Gartens unter Führung von Hans-Werner Krick, M.A.
Festes Schuhwerk und waldgerechte Bekleidung sind empfehlenswert.
Preis: kostenlos
Anmeldung: nicht erforderlich. Weitere Infos erhalten Sie bei Hans-Werner Krick, M.A.
Telefon: 06894 – 38 47 47 oder 0160 9155 9174
Mail: hans-werner-krick@t-online.de

(Pressemitteilung Hans-Werner Krick)

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