Auf den Spuren der ehem. Israelitischen Gemeinde St. Ingberts

Zu einem ganz besonderen „Stadtspaziergang“ lädt der VFG — Verein zur Förderung der Geschichtsarbeit im Saar—Lor—Lux Raum e.V. für Sonntag, 8. Juli ein. Um 10.30 Uhr beginnt eine Suche nach Spuren der ehemaligen Israelitischen Gemeinde St. Ingberts.
St. Ingberts einstige Israelitische Gemeinde, das ist eine Geschichte voller Widersprüche und Rätsel. Dem ersten Juden, von dem man weiß, dass er in St. Ingbert siedeln wollte, hat man das Haus abgefackelt. Die letzten Juden, von denen man wusste, dass sie in der Stadt wohnten, hat man am helllichten Tag vor aller Augen und ohne hörbaren Protest der Mitbürger verhaftet und deportiert, um die Stadt judenfrei zu machen. Aus dem Friedhof der Gemeinde hat man einen Kartoffelacker gemacht. Das ist die eine Seite.
Die andere Seite: Zahlreiche jüdische Mitbürger gehörten zur „guten Gesellschaft“, waren erfolgreiche Unternehmer oder Geschäftsleute, begleiteten öffentliche Ehrenämter, waren Gründungsmitglied der ersten St. Ingberter Bank, fungierten als Mäzene.
Das alles gehört der Vergangenheit an. Geblieben sind eine Synagoge, die mittlerweile wieder religiösen (christlichen) Zwecken dient, eine wiederaufgebaute Friedhofsanlage. Hinzukommen inzwischen eine Vielzahl von Erinnerungen. Diese Erinnerungsarbeit wurde begonnen durch eine Schülerarbeit und von einem St. Ingberter Verleger der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Neuerdings finden sich Stolpersteine im Stadtbild, deren Anzahl langsam aber stetig zunimmt.
Der Rundgang will an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, die für eine kurze Weile in St. Ingbert wohnten und wirkten. Er wird zu einigen Stätten und Gebäuden führen, die an diese Menschen und ihr Schicksal erinnern können, wenn man ihre Vergangenheit oder Entstehung kennt.

Sonntag, 8. Juli 2018, 10.30 Uhr
Treffpunkt: Israelitischer Friedhof, Dr. Schulthess-Straße/Ecke Nordendstraße 66386 St. Ingbert. Großer Parkplatz direkt am Treffpunkt
Dauer ca. 2 Stunden, Wege auch für Rollis und Rollatoren geeignet.
Eine Veranstaltung des VFG-Verein zur Förderung der Geschichtsarbeit im Saar-Lor-Lux Raum e.V., geführt von Hans-Werner Krick, M.A.
Preis: kostenlos
Anmeldung: nicht erforderlich. Weitere Infos erhalten Sie bei Hans-Werner Krick, M.A.
Telefon: 06894 – 38 47 47 oder 0160 9155 9174
Mail: hans-werner-krick@t-online.de

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