LEADER—Projekt WaldWerken erhält Auszeichnung

Das LEADER—Projekt WaldWerken in der Biosphäre Bliesgau der Saarpfalz—Touristik in Zusammenarbeit mit KulTourWerk wird als offizielles Projekt der UN—Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Würdigung nimmt Umweltminister Reinhold Jost vor. Die Auszeichnung wird an vorbildliche Projekte verliehen, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen.

Foto: Saarpfalz-Touristik
Auf dem Bild sehen Sie von links nach rechts:
Oberbürgermeister Hans Wagner, St. Ingbert
Regionalmanagerin Anika Hering, LAG
Bürgermeister Gerd Tussing, Mandelbachtal
Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener, Blieskastel
Bürgermeister Frank John, Kirkel
Geschäftsführerin Doris Gaa, Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Landrat Dr. Theophil Gallo, Verbandsvorsteher der Saarpfalz-Touristik
Umweltminister Reinhold Jost
WaldWerker Lothar Wilhelm, KulTourWerk
Geschäftsführer Wolfgang Henn, Saarpfalz-Touristik

Das LEADER—Projekt WaldWerken gehört zu den Leuchturm—Angeboten im nachhaltigen Tourismus in der Biosphäre Bliesgau. Der Verbandsvorsteher der Saarpfalz—Touristik, Landrat Dr. Theophil Gallo, nahm die Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel durch Umweltminister Reinhold Jost im Restaurant-Café Pferchtal, einem Partnerbetrieb der Biosphäre Bliesgau, in Lautzkirchen entgegen. „Hier wird das Engagement für eine nachhaltige Tourismusdestination mit einem vorbildlichen Angebot im Wald-Open-Air-Atelier, dort wo das Holz auch wächst, honoriert. Mit diesem vorbildlichen Projekt wird ein deutliches Zeichen für das Engagement zur Erhaltung biologischer Vielfalt in Deutschland gesetzt“, stellte Umweltminister Reinhold Jost bei der Preisverleihung in Lautzkirchen fest. Er bedankte sich bei der Saarpfalz-Touristik als Veranstalter der WaldWerken-Angebote und ganz besonders bei Lothar Wilhelm von KulTourWerk, einem Urgestein im saarländischen Öko-Tourismus, als Initiator des Angebotes. Beim WaldWerken können die Teilnehmer zwischen vier verschiedenen Workshops wählen: dem Bau eines Wildholzstuhles, dem Wippdrechseln, dem Schmieden einer Messerklinge sowie dem Bau eines eigenen Messers.

Entschleunigen und arbeiten in der Natur

Die Kurse finden überwiegend im Wald auf einer Lichtung mitten in der Natur statt, wo Vogelgezwitscher das lauteste Geräusch ist. Wie Lothar Wilhelm erläuterte, greift „WaldWerken“ auf die Besonderheiten der biologischen Vielfalt der zehn Kernzonen des Biosphärenreservates zurück. Diese sind allesamt Waldlandschaften mit unterschiedlichen Buntsandstein- und Muschelkalkböden, Laub- und Mischbestandsarten mit teilweise hohem Eschenanteil sowie Wälder mit Altholzbeständen und Biotopen. Diese Landschaften bieten in ihren spezifischen Zusammensetzungen einen besonderen Lebensraum für Tiere, die nur dort vorkommen. Beim Wildholzstuhlbauen erschließen sich die Teilnehmer beim handwerklichen Arbeiten auch die unterschiedlichen Eigenschaften und besonderen Qualitäten von Holzarten und ihre unterschiedliche Verwendung z. B. für den Möbelbau. Hier erfahren sie hautnah, dass zum Beispiel nicht jede Holzstruktur aufgrund ihres Faserverlaufs spaltbar und im Grünholzbau nutzbar ist. Da vorwiegend die Esche als Baumart für den Wildholzbau verwendet wird, erfahren die WaldWerker auch, dass diese wertvolle Laubbaumart aktuell durch globale Prozesse in den europäischen Waldlandschaften existenziell bedroht ist und welche Gegenmaßnahmen zu ihrem Schutz notwendig sind. Damit erleben die Kursteilnehmer Grundlegendes über die Sinnhaftigkeit eines Biosphärenreservates, die Bedeutung des Erhalts dieser besonderen Kulturlandschaft und ihrer Bedrohung am Beispiel der Biosphäre Bliesgau. Diese Aktivitäten haben die UN-Dekade-Fachjury beeindruckt. Neben der offiziellen Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhält die Saarpfalz-Touristik in Blieskastel gemeinsam mit KulTourWerk aus Saarbrücken einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die Naturvielfalt steht. Ab sofort wird das Projekt auf der Webseite der UN-Dekade in Deutschland unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.
Die Vereinten Nationen haben den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Ein breit verankertes Bewusstsein in unserer Gesellschaft für den großen Wert der Biodiversität ist eine wichtige Voraussetzung. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt in Deutschland lenkt mit der Auszeichnung vorbildlicher Projekte den Blick auf den Wert der Naturvielfalt und die Chancen, die sie uns bietet. Gleichzeitig zeigen diese Modellprojekte, wie konkrete Maßnahmen zum Erhalt biologischer Vielfalt, ihrer nachhaltige Nutzung oder der Vermittlung praktisch aussehen.
Über die Auszeichnung von Projekten entscheidet eine unabhängige Fachjury, an der Vertreter/innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen beteiligt sind. Die UN-Dekade Fachjury tagt zweimal im Jahr. Zur Beteiligung am Wettbewerb bestehen keine Fristen. Eine Bewerbung als UN-Dekade-Projekt erfolgt online bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt unter www.undekade-biologischevielfalt.de.
Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Mikroorganismen und Pilze. Einbezogen wird auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, die sich bei Pflanzen in den verschiedenen Sorten widerspiegelt und sich bei Tieren mit den Rassen verbindet. Aber auch die verschiedenen Lebensräume und komplexe ökologische Wechselwirkungen sind Teil der biologischen Vielfalt. Die Biodiversität ist Voraussetzung für das Funktionieren der Ökosysteme mit ihren verschiedenen Ökosystemleistungen.

Die verschiedenen Kurse zum Thema WaldWerken können bei der Saarpfalz-Touristik in Blieskastel gebucht werden, Telefon: 06841/1047174, Mail: touristik@saarpfalz-kreis.de, Internet: www.saarpfalz-touristik.de

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