Pressemitteilung die Grünen: Trinkwassergewinnungsgebiete in St. Ingbert wirkungsvoll schützen

Grüne Stadtratsfraktion fordert Risikoanalyse und Schutzkonzept
Die aktuelle Diskussion um die Risiken des Anstiegs des Grubenwassers zeigt, es bestehen besondere Risiken für das Grundwasser im Saarland als Erbe des Bergbaus. Bereits in der Vergangenheit sind durch den Bergbau viele Quellen in 30 % der Landesfläche trocken gefallen und die Trickwassergewinnung musste auf Gebiete außerhalb des Bergbaus verlegt werden. In der genehmigten ersten Phase des Anstiegs bedrohen Salze und Schadstoffe die Trinkwasser Gewinnungsgebiete des Warndt. In der geplanten 2. Phase des vollständigen Anstiegs des Grubenwassers können nach Gutachten für die Bergbehörden auch Trinkwassergewinnungsgebiete im Rohrbachtal, im Spießermühlental und im Kasbruch bei Neunkirchen betroffen sein.
Dazu der Beigeordnete Adam Schmitt: „Das zusammenhängende Trinkwasser Gewinnungsgebiet im Rohrbachtal und im Spießermühlental gehört zu den wichtigen Trinkwasser Gewinnungsgebieten des Saarlandes. Es bedarf unseres Schutzes und die Stadt hat dabei eine besondere Verantwortung. Denn hier fördern neben den Stadtwerken St. Ingbert, die Stadtwerke Sulzbach, die Stadtwerke Saarbrücken und ENERGIS Grundwasser zur Trinkwasserversorgung.
Das Wasser des gesamten Gewinnungsgebietes ist derzeit von gute Qualität. Aber dies sind durch die Erweiterung der Bebauung mit Pfahlgründungen, Pestizide der Bahn, Unfälle auf Straßen, Zusätze in Brandschutzmitteln, marode Abwasserkanäle oder Altlasten erheblich bedroht. Bereits in der Vergangenheit mussten Maßnahmen entlang der Bahnlinie zum Schutz vor Pestiziden oder bei Alt-Deponien Maßnahmen zum Schutz vor dem Eindringen von Schadstoffen durch Versickerung ergriffen werden.
Eine umfassende aktuelle Risikoanalyse der Bedrohung der Trinkwasser Gewinnungsgebiete in St. Ingbert gibt es derzeit nicht. Deshalb fordert meine Fraktion die Stadtwerke zusammen mit der Stadtverwaltung auf, eine solche Analyse umgehend in Auftrag zu geben. Eine solche Neue Untersuchung des Gefährdungspotentials ist auch wichtig, weil sich die fachlichen Voraussetzungen inzwischen geändert haben und die Grenzen alter Schutzzonen nicht immer nach hydrogeologisch-fachlichen Gesichtspunkten sondern auch pragmatisch politisch gezogen wurden. In einem 2. Schritt sollen dann auch Vorschläge erarbeitet werden, wie das Grundwasser in der Stadt gezielt und Verantwortungsvoll geschützt werden kann, um die derzeit noch gute Qualität zu erhalten.“
In diesem Zusammenhang kritisiert Adam Schmitt als Umweltpolitischer Sprecher der Grünen Stadtratsfraktion die jahrelange Untätigkeit von EVS, Gesundheitsamt und Stadtverwaltung bei der Sanierung der maroden Abwasserkanäle zwischen St.Ingbert und Rohrbach.
Dazu Adam Schmitt: „Bereits 2002 habe ich auf die Gefährdung der Brunnen der Stadtwerke durch die maroden Abwasserkanäle des EVS hingewiesen, 2003 hat Ex-OB Brandenburg den EVS gelobt, dass er nach über 20 Jahren Planung mit der Abwassersanierung beginnt und 2004 hat der EVS den Ersatzkanal für den maroden Sammler fertig gestellt. Doch dieser Kanal ist auch 2017 immer noch nicht in Betrieb und das Abwasser läuft weiterhin durch den maroden Kanal an den Brunnen der Stadtwerke vorbei. Solide Planung und Sanierung geht für mich anders. Wo bleiben da die Initiativen von Stadt und Gesundheitsamt in den vergangenen 15 Jahren, um den lange bekannten Missstand im Kanalnetz des EVS endlich abzustellen. “

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