Sieger der St. Ingberter Pfanne: Skurriles aus der Alpenrepublik

Es war ein Wettbewerb so abwechslungsreich wie man es von der St. Ingberter Pfanne kennt. Von klassischem Kabarett, Poetry Slam bis zu extraordinärer Musik war alles dabei, was den renommierten Kleinkunstpreis so begehrt und beliebt macht.

Am Freitag, 7. September wurden ab 19.30 Uhr in der St. Ingberter Stadthalle die vier Preise verliehen. Und Überraschungen waren garantiert.

Das sind zunächst die Favoriten der Jury. Wie gewohnt gibt es zwei gleichwertige Sieger, die neben einer echten Kupferpfanne mit jeweils 4000 Euro Preisgeld ausgezeichnet werden. Zum einen überzeugte der Auftritt von BlöZinger. Die Österreicher Robert Blöchl und Roland Penzinger begeisterten die Jury ebenso durch ihren skurrilen Ideenreichtum wie auch durch ihre schauspielerische Leistung verbunden mit einer bemerkenswerten Bühnenpräsenz.

Foto: Rainer Hagedorn
Blözinger

Den zweiten Jurypreis erhielt das Duo Suchtpotenzial. Julia Gámez Martin aus Berlin und Ariane Müller aus Ulm beeindruckten sowohl durch ihr musikalisches Können als auch durch provokante und intelligente Texte. Zudem konnte ihre mitreißende Bühnenshow voll und ganz überzeugen.

Foto: Rainer Hagedorn
Suchtpotenzial

Dann noch der Preis des Kultusministers, für den eine Jugendjury votierte. Die jungen Menschen aus dem gesamten Saarland, ausgewählt vom Kultusministerium, waren von der Performance von Nektarios Vlachopoulos überzeugt. Auch wenn keiner weiß, wie man ihn schreibt, die jungen Jurorinnen und Juroren haben den ehemaligen Deutschlehrer mit griechischem Integrationshintergrund voll und ganz verstanden.

Foto: Rainer Hagedorn
Nektarios Vlachopoulos

Bleibt noch zum Schluss das Votum des Publikums. Das entschied sich mit großer Mehrheit ebenfalls für die beiden Künstlerinnen von Suchtpotenzial.

Wir gratulieren allen Gewinnern!

Jurybegründung BLÖZINGER:

Robert und Roland kennen die Schule des Lebens als Lehrer, Straßenkünstler und “CliniClowns”. Mit diesen Erfahrungen, Erlebnissen haben sich die beiden hervorragenden österreichischen Schauspieler Blöchl und Penzinger namentlich zu BlöZinger vereint und sich ein sensationelles Kabarettstück auf den Leib geschrieben:

Es ist die Geschichte vom Tod, der um die Freundschaft des alten, lebensmüden Franz buhlt. Der möchte endlich in seinem Altersheim das Zeitliche segnen, doch der Sensenmann hat Spaß am alten Grantler und hält ihn jeden Morgen vom Sterben ab.

Für die unglaubliche Fallhöhe ihrer Geschichte, ihre Persiflagen auf die Alten, ihren trockenen und treffenden Humor gewinnen BlöZinger zurecht den Jurypreis der St. Ingberter Pfanne 2018.

Herzlichen Glückwunsch BLÖZINGER!

Jurybegründung DUO SUCHTPOTENTIAL:

Sie nehmen kein Blatt vor den Mund und sie sind nicht jugendfrei.

In ihren Texten und Liedern schaukeln sie sich von lieblich-einfühlsamen Textzeilen druckvoll bis zu bitterbösen Höhepunkten hoch. Musikalisch haben sie alle Stile drauf und ziehen diese – vom Musical bis zum Gangster-Rap – ungeniert durch den Kakao. Auch komödiantisch sind sie eine Wucht.

Sie atmen sich in Chansons hinein und sie persiflieren politisches Kabarett, in dem sie es einfach machen. Sie schreiben Protestlieder gegen Burkas und Jogginghosen und ihre AfD-Kritik legen sie gallig-böse visuell und körperlich an. Tiefgang und höherer Blödsinn sind in ihrer virtuosen Musikshow vereint und machen unglaublich Spaß.

Deshalb verdient ihre grandiose Kunst die St. Ingberter Pfanne 2018. Der Jurypreis geht an Ariane Müller und Julia Gamez Martin – das DUO SUCHTPOTENTIAL – Herzlichen Glückwunsch!

Jugendjurybegründung NEKTARIOS VLACHOPOULOS

Obwohl die Entscheidung mit einer Vielzahl an starken Wettbewerbsbeiträgen in diesem Jahr besonders schwer fiel, war für die Jugendjury am Ende klar: Der wird es!

Dieser Kandidat füllte mit positiver, sympathischer Ausstrahlung und nichts weiter als seiner Stimme die gesamte Bühne. Wer braucht schon aufwendige Requisiten, wenn man eine Message und ein Mikro hat?

Und um diese Message ´rüberzubringen, nimmt er kein Blatt vor den Mund – trotz rasanter Sprechgeschwindigkeit verlor er dabei aber nie den „roten Faden“.

Mit enormem sprachlichen Niveau und überzeugenden Inhalten hat er die Jugendjury für sich begeistern können.

Slam-Poetry oder Comedy? Warum sollte man sich immer entscheiden müssen?

Eine Entscheidung wurde dann aber letzten Endes doch getroffen: Der Gewinner des „Preises der Jugendjury“ ist – der, dessen Namen niemand aussprechen kann – Nektarios Vlachopoulos!

(Pressemitteilung der Stadt St. Ingbert)

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