St. Ingberter Literatur in Radebeul

Auftaktveranstaltung zum Städtepartnerschaftsjubiläum

Als Auftakt einer Veranstaltungsreihe zum 30-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum zwischen Radebeul undt St. Ingbert fand in der Stadtbibliothek Radebeul eine Lesung zum Thema »St. Ingbert und seine Literatur« statt. Aus diesem Anlass waren der Autor Manfred Kelleter und Jürgen Bost, Sprecher des St. Ingberter Literaturforums( ILF), in die Weinstadt an der Elbe gereist. Bibliotheksleiterin Carola Aschenbach führte die saarländischen Gäste durch die Erlebnisbibliothek im 2002 vorbildlich sanierten Radebeuler Kulturbahnhof. Oberbürgermeister Bert Wendsche, gerade erst vom Rebschnitt im St. Ingberter Weinberg zurückgekehrt, ging in seinem Grußwort auf die Geschichte der Partnerschaft ein und regte einen intensivierten kulturellen Austausch an.
Den Abend gestalteten Jürgen Bost, der in das literarische Leben St. Ingberts einführte, und Manfred Kelleter, der als bildender Künstler Radebeul im Rahmen einer Ausstellung zum 10-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum schon kennengelernt hatte. Kelleter ging von persönlichen Gedanken aus und beschrieb seine Schaffensweise, die stets von konkreten Impressionen ausgeht und Themen wie Heimat, Natur und Tagesgeschehen einfühlsam und sprachlich höchst versiert in die Sphäre des Gedichts hebt. Seine Liebe zu St. Ingbert, Ausflüge in die reizvolle Landschaft der Biosphäre, behutsame Darstellung des Verschwindens traditioneller Schlüsselindustrien und immer wieder die Begeisterung für den anbrechenden Frühling waren die großen Themen in den von ihm einfühlsam vorgetragenen Texten.

Foto: Sonja Colling-Bost
Kelleter, Bost, Wendsche

Die meisten davon waren hochdeutsch gefasst. Doch auch Kelleters lokale Spielart der rheinfränkischen Mundart wurde vom Auditorium mühelos aufgenommen. Mit Hans Guido Klinkner kam ein weiterer St. Ingberter Autor zur Geltung. Jürgen Bost trug Lyrik und Prosa aus dessen umfangreichem Schaffen vor und konzentrierte sich dabei auf Texte zum Bergbau und Reiseimpressionen aus den neuen Bundesländern, die die Zuhörer ganz besonders ansprachen, ging es doch um ihre Geschichte und ihr Lebensumfeld aus westlicher Sicht. Als bleibende Erinnerungen an diesen Abend der Begegnung überreichten die saarländischen Akteure Oberbürgermeister Wendsche einige Titel zur St. Ingberter Literatur und druckgrafische Arbeiten aus dem Atelier Kelleters.
Gabriel Jagieniak, freischaffender Künstler aus Dresden, setzte ganz besondere musikalische Akzente. Er beeindruckte als Akkordeonvirtuose ebenso wie durch seine sensiblen gesanglichen Darbietungen. Gulnara Gey, Beauftragte für die Städtepartnerschaft, und Karin Jugelt, Mitglied des Partnerschaftskomitees, hatten den Aufenthalt der St. Ingberter Gäste vorbereitet und das Programm organisiert. Ihnen dankte Alexander Lange, Amtsleiter für Kultur und Tourismus, der sich vom Ablauf eines Abends „voll gelebter Literatur“ begeistert zeigte und St. Ingbert als „wahrhaft literaturreiche Stadt“ pries. Dirk Bachmann schließlich, Vorsitzender des Städtepartnerschaftskomitees, skizzierte zukünftige Begegnungen und regte vor allem eine Vertiefung des Austauschs auf Bürgerebene an. Anregende Gespräche und Diskussionen beschlossen die Lesung.

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