In diesem Jahr feiert die St. Ingberter Pfanne ein besonderes Jubiläum: Die 40. Auflage des renommierten Kleinkunstpreises begeisterte das Publikum mit einem glanzvollen Programm. Über mehrere Tage hinweg präsentierten zwölf Künstlerinnen und Künstler aus den unterschiedlichsten Bereichen der Kleinkunst ihr Können auf der Bühne der Industriekathedrale in der Alten Schmelz.
An den vier Wettbewerbstagen bot sich dem Publikum eine farbenprächtige Vielfalt aus politischem Kabarett, Stand-Up-Comedy, Satire, Musik-Kabarett, Visual Comedy und Liedermacherkunst – eine Mischung, die den St. Ingberter Kleinkunstpreis zu einem besonderen Höhepunkt des Kulturjahres macht.
Der krönende Abschluss des Jubiläumsjahres fand am Freitag, dem 12. September, ab 19.00 Uhr in der Industriekathedrale statt: Im feierlichen Rahmen wurden in einer fast ausverkauften Halle die zwei Jurypreise, der Preis der Kultusministerin sowie der Publikumspreis verliehen. Alle Preisträger erhielten eine der traditionsreichen gravierten Kupferpfannen, die jeweils mit 4.000 Euro dotiert sind – ein glänzendes Symbol für herausragende Leistungen in der Kleinkunst.
Sia Korthaus gewann den ersten Jurypreis. Authentische Figuren- kauzig, lustig- listig- einfach Originale eben- entführten das Publikum in ihre kleinen Welten. Ob rheinische Frohnatur oder Ideenschmiede von der Hallig, die Bühnengeschöpfe sind gut beobachtet und treffend karikiert. Gutes Timing mit Pointen auf den Punkt, eine tolle Stimme und ein Strauß an bunten Themen und witzigen Ideen – zusammen ergab das 45 Minuten Kabarett-Handwerk auf höchstem Niveau und den Hauptpreis der Jury.
Den zweiten, gleichwertigen Jurypreis erhielt Piero Masztalerz. Wer bei diesem Auftritt klassisches Kabarett suchte, wurde enttäuscht. Statt politischer Schelte für die Herrschenden gab es Flüche von schrullig patzigen Charakteren, die mit Kritik an ihrem Schöpfer nicht sparten. Dieser räumt im Gegenzug auf mit Vorurteilen und zeigt die schonungslose Wirklichkeit hinter den Märchen unserer Kindheit: Dornröschen als Kaffeejunkie, Rotkäppchen als trinkfestes Party-Girl und der böse Wolf als einzig wahrer Pazifist. Alle Charaktere selbst entworfen, gesprochen und in Szene gesetzt- in einem fulminanten Schlagabtausch mit einem Meister seines Fachs, dem es gelungen ist Rapunzel aus seinem kulturellen Elfenbeinturm zu befreien. Er versöhnte das Kabarett-Publikum mit der schrillen Welt der Cartoons. Kein Friedenspreis aber der Hauptpreis der Jury für sein kreatives Schaffen und seine Performance.
Der Gewinner des diesjährigen „Preises der Kulturministerin“, gewählt von der Jugendjury 2025, ist Florian Wagner, der unvergleichliche Piano Man der St. Ingberter Pfanne. Mit seinem virtuosen Klavierspiel verband er Klassik und Moderne auf brillante Weise und brachte das Publikum mit jeder Note zum Staunen. Sein abwechslungsreiches Programm, das von humorvollen Überraschungen bis zu politischer Haltung reichte, riss die Zuschauer von den Stühlen – Standing Ovations inklusive. Wer schon immer wissen wollte, wie Mozart Helene Fischers „Atemlos“ komponiert hätte, bekam bei ihm die wahrhaft atemberaubende Antwort. Die Jugendjury ist sich einig: „The Show bzw. Flo must go on!“
Auch das Publikum hat seinen Liebling gefunden: Florian Wagner durfte sich über eine zweite Siegertrophäe als Gewinner des Publikumspreises freuen. Er kommt aus der Welt des Musicals und bewies Showtalent mit Starpotential. Hochmusikalisch, witzig, charmant und zu allem Überfluss noch verdammt gutaussehend führte er das Publikum durch sein mitreißendes Programm. Unbeschwert, fast leichtfüßig verwandelte der Virtuose am Klavier Stücke im Style der ganz großen Musikmeister. Mozart, Beethoven & Bach hätten sicher Freude gehabt- oder ihre Anwälte geschickt – wer weiß das schon genau… Eine Spur Gesellschaftskritik würzte die musikalische Reise durch die Genres. Toll performt, anspruchsvoll und sehr unterhaltsam – diese Show gewann zu Recht die Herzen im Saal.
Allen Gewinnerinnen und Gewinnern unsere herzlichsten Glückwünsche!