St. Ingberter Hannes Seidel erhält den Sonderpreis „Nachfolge“ der KfW

Der St. Ingberter Schreiner Hannes Seidel wurde von der KfW-Förderbank mit dem Sonderpreis „Nachfolge“ ausgezeichnet. Unter seiner Leitung meisterte das Familienunternehmen Hodapp in Saarbrücken den Generationswechsel in das digitale Zeitalter und ist heute bestens für die Zukunft aufgestellt. Hodapp hat sich auf hochwertigen Innenausbau, Möbel- und Küchenbau spezialisiert, erledigt aber auch jegliche Arten von Reparaturen.

„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Aber viel mehr möchte ich damit mittelständischen Handwerksunternehmen Mut und Hoffnung dazu machen, dass wir trotz großer Herausforderungen optimistisch in die Zukunft schauen können“, so kommentiert der 31-jährige Hannes Seidel seinen Preis. Sein Schwerpunkt als junger Unternehmer liegt auf der Digitalisierung. So lassen sich heute alle Abläufe sowohl im Chef- als auch im Betriebsleiterbüro in Echtzeit auf einem Bildschirm nachverfolgen. Die Übergabe von der Planung mit CAD (Computer-Aided Design) an die Fertigung mit CAM (Computer-Aided Manufacturing) erfolgt automatisch. „Auf unser Etikettierungssystem bin ich besonders stolz“, lacht Seidel. „Es ermöglicht uns die präzise Nachverfolgung eines jeden Bauteils.“

Automatisierung und ergonomisches Arbeiten

Auch das Plattenlager und der Zuschnitt werden zeitnah automatisiert. Außerdem war es ihm wichtig, ergonomische Arbeitsprozesse in der Produktion einzurichten, z. B. durch Vakuumkräne zum Heben und Transportieren der schweren Holzplatten. Der Holzverschnitt wird gehäckselt und dem leistungsstarken Heizsystem zugeführt, das heute bereits das gesamte Gebäude nachhaltig beheizt und in naher Zukunft als Nahwärmesystem für einen Erweiterungsbau in einem benachbarten Bestandsgebäude dienen wird.

Foto: Schreinerei Hodapp
Der Jungunternehmer Hannes Seidel aus St. Ingbert steht mit seinem Unternehmen für individuelle Möbel mit höchstem Qualitätsanspruch aus nachhaltiger Produktion.

Das größte Problem des Unternehmens ist derzeit nämlich der Platzmangel. In den Büros sitzen die Mitarbeiter auf engstem Raum, in der Produktionshalle gibt es kaum Abtrennung zwischen Handarbeits- und Maschinenplätzen. Als daher auf dem Nachbargrundstück eine Halle frei wurde, kaufte Hannes Seidel sie ohne zu zögern. Damit verdoppelt er nun die Büro- und Produktionsfläche seines Unternehmens auf 2.000 m2. „Bis zur Weihnachtsfeier Ende Dezember werden die Büros und vor allem die großzügigen Sozialräume fertig und wir können sie gleich einweihen“, darüber freut sich Seidel besonders. Mittelpunkt im Aufenthaltsraum wird ein großer Tischkicker. Er wurde vom Preisgeld von 5.000 Euro angeschafft, welches er seinen 24 Mitarbeitern (darunter zwei weibliche und drei männliche Auszubildende) zur Verfügung gestellt hat.

Handwerker mit Leidenschaft

Nach dem Abitur im Jahr 2012 entschied sich Hannes Seidel für eine Ausbildung zum Schreiner bei der Schreinerei Hodapp in Saarbrücken, die damals von Charly Hodapp geleitet wurde. Schnell erkannte der Seniorchef die hohe Motivation und den Mut des Junggesellen und bot ihm innerhalb kurzer Zeit die Firmenübernahme an. Hannes Seidel absolvierte dann noch die staatliche Prüfung zum Holztechniker an der Fachschule Rosenheim und Schreinermeister an der Handwerkskammer München Oberbayern und war damit bestens gerüstet für den zukünftigen Chefsessel. Seit 2021 ist er nun Geschäftsführer und Inhaber der Schreinerei Hodapp und hat bereits viele Neuerungen eingeführt. „Charly Hodapp hat mir sehr schnell Verantwortung übertragen und alle meine Ideen unterstützt. Damit hat er mir so viel Mut gemacht und ich bin ihm sehr dankbar!“

„Bei Hodapp setzen wir auf die Kombination des traditionellen Handwerks mit modernsten Technologien und Digitalisierung. Das ist möglich, weil bei uns Jung und Alt zusammenarbeiten und sich ergänzen“, so Seidel. „Menschen machen das Handwerk und Maschinen machen die Arbeit“, so lautet Hannes Seidels Motto. So lassen sich Fehler vermeiden und höchste Qualität erzielen. Mit dieser Einstellung schaut er optimistisch in die Zukunft des „Mikrokosmos Handwerk“. Im Namen der Stadt St. Ingbert gratuliert Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer dem jungen Unternehmer zu seinem unternehmerischen und persönlichen Mut und zu diesem besonderen Preis.

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