Höfetour der VHS Hassel – ganz im Sinne der Biosphäre

Bei der Höfetour West der VHS Nebenstelle Hassel, geführt von Natur- und Landschaftsführer Alois Ohsiek,  galt großes Interesse dem biologisch-dynamisch bewirtschafteten Demeter-Hof auf dem Hochscheid. Danach wurde der Rittershof II der Familie Eberl besichtigt, der ein anderes Konzept verfolgt.
Auf dem Demeterhof baut Besitzer Michael Bitsch auf den Feldern Gemüse und Kartoffeln an. Die Felder müssen abgedeckt werden, denn die Hasen sind hungrig. Es steht noch Lauch dort aus dem vergangenen Jahr. In seine eigenen Gewächshäusern gezüchtete Gurken verkauft er bald schon auf den regionalen Märkten, so auch in St. Ingbert und Kirkel, genau so, wie es das Biosphären-Konzept vorsieht und wie es auch die Schüler von „fridays for future“ fordern. Daneben baut er unter anderem Auberginen, Tomaten, Zucchini, Fenchel und Salat, an. Die Teilnehmer wollten vor allem Auskunft darüber, warum auf dem Hof die Böden einmal sandig und an anderer Stelle lehmig sind, sie erfuhren auch, dass in der Höhe die Temperaturen anders sind als im Tal.

Foto: Christa Strobel
Webhaus

Wie Michael Bitsch den Boden lockert, interessierte die Teilnehmer. Dazu hat der studierte Landwirt eine Maschine gekauft, die das erledigt, auch im Groben Unkraut entfernt, den Rest muss er in Handarbeit erledigen, viel Arbeit, stellten die Interessierten fest. Chemische Mittel verwendet er nicht. Dementsprechend gesund sehen die Pflanzen aus und schmecken auch so. „Auch wenn Gemüse bei Michael Bitsch etwas mehr kostet, es schmeckt besser und da bezahle ich das gerne.“ Auf dem Hof werden auch Kühe gehalten, das Fleisch wird ebenso regional vermarktet.
Danach wurde der Rittershof II angesteuert, der Franz-Josef Eberl gehört. Unterwegs erklärte der Dozent die Geschichte der dort stehenden alten Schäferei, wahrscheinlich das älteste Gebäude von Hassel. Es gehörte Felix Villeroy, der versuchte, Schafe mit Rindern zu kreuzen und der erstmals dort die Fruchtwechselwirtschaft praktiziert hat. Die Teilnehmer staunten über die Sauberkeit des eberl’schen Hofes und den freundlichen Empfang durch den Besitzer, der zu dieser Jahreszeit doch einiges zu tun hat.
Man stellte die Frage, ob man von Schweine- und Rinderzucht leben könne. „Da in China im Moment die Schweinepest herrscht und von dort nichts eingeführt werden darf, bekomme ich im Moment einen annehmbaren Preis dafür“, so Eberl. Das Fleisch der Schweine und Rinder vermarktet er in der Region, in Oberwürzbach ist es bei der Metzgerei Petermann zu haben. Das Tierfutter baut er selbst an.
Wegen der zahlreichen Fragen und des großen Interesses der Teilnehmer dauerte die Tour doch länger als vorgesehen. Doch das nimmt Alois Ohsiek in Kauf, ihm kommt es darauf an, dass alle zufrieden sind.

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