Kinowerkstatt St. Ingbert: Programm vom 13. – 16. September 2019

„Der Junge muss an die frische Luft“ (Freitag, 13. September, 20 Uhr; Samstag, 14. September, um 20 Uhr)
„Der Hals der Giraffe“ Sonntag, 15. September, 20 Uhr; Montag, 16. September, 20 Uhr)
„Dene wos guet geit“ (Montag, 16. September, 18 Uhr)

„Der Junge muss an die frische Luft“ auch am Wochenende.

Am Freitag, den 13. September und am Samstag, den 14. September, jeweils um 20 Uhr läuft in der Kinowerkstatt „Der Junge muss an die frische Luft“, Regie: Caroline Link, mit Julius Weckauf, Luise Heyer, Sönke Möhring, Hedi Kriegeskotte, Joachim Krol, Ursula Werner, 99 Minuten, FSK: ab 6 Jahren.

Caroline Link hat die Autobiografie von Hape Kerkeling verfilmt. Damit kam die bewegendste deutsche Tragikomödie und einer der erfolgreichsten Filme des Jahres in die Kinos.
Es ist eine Tragikomödie, die wirklich beides zusammenbringt: Lachen und Weinen, die Humor als probates Mittel zeigt, um sich gegen die Zumutungen des Lebens zu wehren, die die Großfamilie ohne einen falschen Ton feiert als Fundament, auf dem man stehen kann. Und ein Sprachkunstwerk, das den Ruhrpott-Slang in allen Schattierungen schillern lässt, derb und deutlich, ehrlich und herzlich. Die Sprache ist hier niemals aufgesetzt, sie atmet Leben. Wer das Kino verlässt, könnte versucht sein, der Welt künftig immer per dat und wat die Schärfe zu nehmen.
Aus großer Tragik entsteht große Komik, und wer sich je gefragt hatte, woraus Hape Kerkeling seinen so warmherzigen Humor modellierte und seine Figuren vom Hannilein bis Horst Schlämmer, der bekam 2014 in seinem Buch „Der Junge muss an die frische Luft“ die Antwort. Als er neun Jahre alt war, hatte sich seine Mutter das Leben genommen.
Kurz nach dem Erscheinen des Buchs zog Kerkeling sich aus dem Showgeschäft zurück. Seit vier Jahren schweigt er größtenteils, und dieses Schweigen verstärkt die Wirkung seiner ernsten Biografie und, auch das, spirituellen Sinnsuche. Nach „Ich bin dann mal weg“ ist „Der Junge muss an die frische Luft“ nun schon die zweite Kerkeling-Verfilmung.

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Faszinierend: „Der Hals der Giraffe“

Begeistert waren die Zuschauer am letzten Wochenende von dem Film in französischer Originalfassung „Der Hals der Giraffe“ (Frankreich 2004, 85 min.) von Safy Nebbou, mit Louisa Pili, Sandrine Bonnaire und Claude Rich. An diesem Wochenende läuft ér noch einmal, diesmal in der deutschen Fassung, am Sonntag, den 15. September und am Montag, den 16. September, jeweils um 20 Uhr.
Buchhändler Paul lebt seit einiger Zeit in einem Altenheim, wo er sich nicht wohlfühlt. Zu seinem Geburtstag besuchen ihn seine Tochter Hélène und Enkelin Mathilde. Paul wurde von seiner Frau Madeleine verlassen, als Hélène zehn Jahre alt war. Hélène hat Mathilde erzählt, dass ihre Oma tot ist. Mathilde wiederum lebt bei ihrer Mutter, die sich von ihrem Mann getrennt hat. Mathildes Vater ist Italiener und arbeitet in den USA, sodass Mathilde nur telefonischen Kontakt zu ihm hat. Nach einem Streit, unter anderem aufgrund ihrer schlechten Schulnoten, reißt Mathilde von Zuhause aus und sucht nachts ihren Großvater auf. Sie berichtet ihm, dass sie Briefe von Madeleine gefunden hat, darunter auch einen, der an sie adressiert war. Madeleine schreibt darin, dass sie ihre Enkelin gerne kennenlernen würde. Mathilde überzeugt Paul, mit ihr nach Biarritz zu fahren und Madeleine zu besuchen. Während Pauls Abwesenheit organisieren sich die Heimbewohner, um seine Flucht möglichst lange zu verbergen.

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„Dene wos guet geit“ !

Der Debutfilm von Cyril Schäublin „Dene wos guet geit“ (Schweiz 2018) läuft auf vielfachen Wunsch noch einmal: Am Montag, den 16. September, um 18 Uhr. Alice arbeitet in einem Callcenter in der Peripherie von Zürich. Sie verkauft Internet- und Krankenkassenangebote an Unbekannte am anderen Ende der Leitung. Nach der Arbeit geht sie durch die Stadt, in welcher alles reibungslos zu funktionieren scheint. Inspiriert von ihrem Job ruft sie alleinstehende Grossmütter an und täuscht ihnen vor, sie sei ihre Enkelin in Geldnot. Während sie mit diesem Trick schnell ein Vermögen verdient, erkundet der Film Orte und Menschen in Zürich, welche alle auf seltsame Weise mit der Tat von Alice in Verbindung stehen.

Der Film gewann Hauptpreise an den Filmfestivals in Locarno und Edinburgh und wurde für den Europäischen Filmpreis 2018 nominiert.

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