Leichtathleten der DJK-Sportgemeinschaft begeistern den Nachwuchs beim Ostercamp

Dieses Jahr stand – nach der Erstauflage im Jahr 2024 – das dreitätige Trainingslager für die Leichtathletik-Jugend der DJK-SG St. Ingbert unter einem ganz besonderen Motto. Zu Beginn der Osterferien stand die Ausbildung des Mehrkampfes im Mittelpunkt.
Das Schöne daran: Jeder durfte sich am Ende „König / Königin der Athleten“ nennen. Fachleute wissen was damit gemeint ist. Diesen Titel tragen nämlich nur die erfolgreichen Absolventen des traditionsreichen Zehnkampfs (bzw. bei Frauen des Siebenkampfes).
Mit großer Begeisterung können Trainer, Funktionäre, Athleten und deren Eltern auf drei Tage voller Bewegungsfreude, Teamgeist und Spaß zurückblicken, auch (oder vielleicht gerade WEIL) dabei der ein oder andere an seine persönliche Leistungsgrenze stieß.

Dass es seit Beginn der Ära Manfred Kohler vor über 50 Jahren zur gängigen Praxis gehört, zeigt unter anderem einer seiner Leitsätze „hier macht jeder Mehrkampf, das ist das Beste was es gibt“, der bis heute durch den St. Ingberter Wallerfeld-Sportplatz hallt.
Dies nahmen sich die Jugendtrainer Tilman Neises und Roxanne Peter beim 2. Oster-Trainingslager der Leichtathleten zur Aufgabe, als sie die Trainingseinheiten über die drei Tage hinweg planten. Übernachtet wurde im ehem. Pfarrheim St. Josef auf dem Hobels, welches mittlerweile seit knapp zwei Jahren vom Verein gepachtet wird und unter anderem für solche Zwecke hervorragend geeignet ist. Dort wo normalerweise Ehrungen, Veranstaltungen und Kurse abgehalten werden, wurde Mitte April übernachtet, getobt, geschwitzt und gespeist.
Los ging es Montagmorgens mit einigen entspannten Kennenlernspielen zum „Warmwerden“, ehe es nach einer ersten Stärkung mit Jens Escher`s hochgelobter Spaghetti Bollo zu Fuß quer durch St. Ingbert zum Wallerfeld, dem Wohnzimmer von St. Ingberts Leichtathleten, ging.
Zunächst stand ein kurzes Warmup, von Altmeister Kohler höchst persönlich inszeniert, an. Dann wurden auch schon Spikes angezogen und das Wettkampfszenario kurz erklärt. Viele der Sportler im Alter zwischen 9 und 15 Jahren hatten zuvor noch nie so viele verschiedene Disziplinen in solch kurzer Zeit absolviert, woran man bereits merkt, dass es nicht nur körperlich höchst herausfordernd ist. Es stand der erste Tag des 10-Kampfes (in altersgerechter Form mit leicht abgewandelten Disziplinen) an, welcher traditionell mit dem Sprint beginnt. Spätestens jetzt war jeder hellwach und im Wettkampfmodus, sodass es in zwei Gruppen mit dem Kugel-/Medizinballstoßen und dem Hochsprung weiterging. Im Anschluss stand der Weitsprung für alle auf dem Plan, ehe es zum berüchtigten (und oft verhassten) Langsprint ging. Da in diesem Alter auch bei Einzelwettkämpfen noch keine 400 Meter gerannt werden, entschied man sich für einen Pendelsprint mit einer Gesamtlänge von immerhin 250 Metern… und JA es ist genauso anstrengend wie es sich anhört!
Danach galt es, den Fußweg zurück zum Pfarrheim hinter sich zu bringen, wo das Abendbrot auf die müden Sportler wartete, um die Speicher für den 2. Tag aufzufüllen.
Der zweite Tag begann nach dem Frühstück mit einer „kleinen“ Grundlagenausdauer-Einheit. Die Kids konnten wählen zwischen einem Dauerlauf quer durch das Wohngebiet Hobels oder einer etwas ausgedehntere Wanderung auf den benachbarten Kahlenberg mit unserem selbsternannten Naturkundelehrer und Regionshistoriker Tilman, der unterwegs sicherlich die ein oder andere Geschichte zum Besten gab.
Gekocht wurde -wie es sich für echte Sportler gehört- immer frisch. So gab es zur Mittagszeit eine Auswahl von zwei Sorten Chili-Eintopf (mit und ohne Fleisch), welche überraschender Weise beide gut bei den Kindern ankamen?!
Gestärkt trat man den Weg zum Finaltag des zweitätigen Zehnkampfes an, welcher nicht nur von den jungen Athletinnen und Athleten sondern auch vom Trainerteam mit Ehrfurcht erwartet wurde (denn die „Alten“ konnten es sich selbstverständlich auch nicht nehmen lassen, den Wettkampfmodus zu bestreiten). Der zweite Wettkampftag begann mit dem Hürdenlauf, welcher für die Jüngeren mit einem Sprint über Bananenkisten modifiziert wurde. Nicht nur hierbei wuchsen einige Athleten über sich hinaus und legten überraschend gute Zeiten auf die Bahn. Als nächstes standen der Diskuswurf sowie der technisch anspruchsvolle Stabhochsprung auf dem Plan. Da beides erst ab 16 Jahren im Wettkampfprogramm steht und es für Viele das erste Mal war, wurde man auch hier einfallsreich. Anstatt runden Wurfscheiben aus Metall wurden teilweise Gummireifen genutzt, die allerdings genauso weit geschleudert werden konnten wie die richtigen Wurfgeräte. Der Rest stellte sich nach kurzer Einführung mit Trockenübungen (selbstverständlich übernommen durch Altmeister Manfred) ebenfalls äußerst geschickt an und entdeckte ungeahntes Wurftalent. Für den Stabhochsprung wurde die Weitsprunggrube kurzerhand umfunktioniert und eine Schnur zum Drüberspringen gespannt, was bei den Meisten auf Begeisterung stieß. Im Anschluss wurde noch Speer geworfen, ehe der abschließende 800m-Lauf anstand. Über zwei Stadionrunden hauten die Athleten/innen nochmals alles raus, was sie an Energiereserven übrig hatten.
Am Ende durfte jeder stolz auf sich sein, denn es gelang jedem einzelnen, in allen 10 Disziplinen Punkte zu sammeln und ohne Zwischenfälle ins Ziel zu kommen. Aller spätestens jetzt dürfte jedem klar geworden sein, dass die Punktzahl oder Platzierung letztendlich nicht so wichtig ist, wenn man zwei Tage voller Höhen und Tiefen bestanden hat und am Ende noch „alles dran“ ist.

Der Leichtathletiknachwuchs verbesserte nicht nur seine Ausdauer oder die Fertigkeiten in den einzelnen Disziplinen, sondern wurden bewusst mit dem „Druck“ der Wettkampfsituation konfrontiert und bekamen hilfreiche Wettkampftipps von ihren Trainern (Roxanne, Tilman und Lars), die alle die Strapazen vor vielen Jahren bereits vielfach durchlebten. Denn nur wer an seine Grenzen geht, kann sich stetig verbessern und über sich hinauswachsen.

Nach der wohlverdienten Dusche wartete Grillmeister Jens auch schon mit selbstgegrillten Burgern. Bevor die Luftmatratzen und Isomatten riefen, war noch ein kurzer Wettkampfrückblick angesagt. Dabei durfte jeder seine Lieblingsdisziplin nennen. Überraschenderweise war fast jede der 10 Disziplinen bei den jungen Sportlern vertreten, was die Vielfältigkeit dieser Sportart nochmal eindrucksvoll unter Beweis stellt. Ihnen wurde aufgezeigt, dass es im Mehrkampf nicht darum geht, in einer Sache außergewöhnlich gut zu sein. Vielmehr spielen Durchhaltevermögen und mentale Stärke eine zentrale Rolle.
In der tagesabschließenden Dehn- und Entspannungsrunde zeigten sich erste Ermüdungserscheinungen bei den Athleten. Hier mussten mit Hausmitteln wie Salz, Zucker und Wasser erste Muskelkrämpfe behoben werden.

Am dritten und letzten Tag wurde den Kids bei der morgendlichen Spinning-Einheit (mit dem selbsternannten Spinning-Instructor Lars) noch einmal alles abverlangt. Mit fetziger Musik und vielen Tempowechseln wurde die Sportstunde möglichst abwechslungsreich und altersgerecht gestaltet. Auch hierbei kamen einige an ihr Limit und mussten immer wieder kurze Pausen einlegen.

Nach dem Mittagessen (selbstgemachte Wraps zum Selbstbelegen) wurde von Cheftrainer Kohler noch die Siegerehrung des 10-Kampfes durchgeführt, deren Resultate zuvor in mühevollster Kleinstarbeit durch Roxanne ausgewertet wurden.
Danach wurde auch schonmal alles zusammengepackt und für den anstehenden Abschluss-Grillabend mit allen Trainern, Sportlern und Eltern hergerichtet. Besonders lobenswert ist anzumerken, dass die Jugendlichen bei allen Vorbereitungen und Aufräum,- wie auch Säuberungsarbeiten voll involviert waren und anstandslos mithalfen. Auch das Gemeinschaftsgefüge wuchs im Laufe des 3-tägigen Camps merklich.

Mit 17 Teilnehmern hat man die Erwartungen aus dem Vorjahr übertroffen, und das trotz parallel stattfindendem Trainingslager des saarländischen Leichtathletikbundes, bei dem einige Sportler eingeladen waren.

Ein besonderer Dank an dieser Stelle gilt allen voran den Kindern und Jugendlichen, die sich in dieser Zeit vorbildlich gezeigt haben, über ihren Schatten gesprungen sind und aus ihrer „Komfortzone“ gekommen sind.
Auch möchten wir von der DJK-SG einen riesen Dank an die Funktionäre des TV St. Ingbert aussprechen, deren Halle uns unentgeltlich auch in der Ferienzeit für die Nutzung der Duschen zur Verfügung gestellt wurde. Ein Lob geht auch besonders an die fleißigen Eltern, die sich als hervorragende Kuchenbäcker hervortun konnten, die unermüdlichen Küchenhelfern & Köche wie auch an die Rohrbacher Traditionsbäcker Schweizer, die uns jeden Morgen mit frischen Backwaren versorgte.

Nicht zuletzt muss betont werden, dass der Erfolg des Ostercamps dem langjährigen Engagement der gesamten Leichtathletikabteilung zu verdanken ist. Diese hat mit Sicherheit einen großen Anteil an der jüngsten Statistik des Saarländischen Leichtathletik-Bundes, wonach laut Auswertung der saarländischen Bestenliste im Vorjahr 2024 die Startgemeinschaft rund um die DJK-SG St. Ingbert hinter dem LC Rehlingen der zweitstärkste Verein wurde.
Vorgenannter Artikel zeigt eines der maßgeblichen Erfolgsrezepte: die vielseitige und abwechslungsreiche Mehrkampfausbildung.

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