„Lion – Der lange Weg nach Hause“ (Fr. 31. März, 20 Uhr; So. 2. April, 20:15 Uhr)
„The Dressmaker – die Schneiderin“ (Sa. 1. April, 20 Uhr; So. 2. April, 18 Uhr; Mo. 3. April,
20 Uhr (OmU))
„Die Legende von Paul und Paula“ (Sa. 1. April, 23 Uhr, Stadthalle St. Ingbert, Jazz-Festival)
„Tschick“ (So. 2. April, 16 Uhr; Mo. 3. April, 18 Uhr)
„Lion – Der lange Weg nach Hause“ – ein bewegender Film!
Die Kinowerkstatt zeigt am Wochenende das oscarnominierte Drama „Lion – Der lange Weg nach
Hause“ (Großbritannien, USA, Australien, 2016), Regie: Garth Davis, mit Nicole Kidman, Dev
Patel, Rooney Mara, David Wenham, Sunny Pawar, Abhishek Bharate, Divian Ladwa, Priyanka
Bose, Deepti Naval, Tannishtha Chatterjee, Nawazuddin Siddiqui (freigegeben ab 12 Jahren,
freigegeben ab 6 Jahren in Begleitung eines Elternteils, 119 min.), das auf einer wahren
Geschichte beruht: Als erwachsener Mann verlässt Adoptivsohn Pavel Australien, um seine
indischen Wurzeln zu finden.
Das Drama basiert auf dem autobiografischen Roman von Saroo Brierley, der 2014 die Suche
nach seiner indischen Familie niederschrieb.
Saroo Brierley (Dev Patel) war ein kleiner Junge, als er durch eine Kette von unglücklichen
Ereignissen seine Familie verlor: Er schlief in einem Zug ein und als er erwachte, war er viele
tausend Meilen von seinem Zuhause, von seiner Mutter und seinem älteren Bruder entfernt. Für
den kleinen Jungen beginnt eine schier endlose Suche: Unter 1,2 Milliarden Einwohnern muss er
seine zwei liebsten Menschen wiederfinden – sie sind die einzige Familie, die er hat. Jahre
später sitzt Saroo in Australien, zwischen Sue Brierley (Nicole Kidman) und ihrem Mann John
(David Wenham), die ihn als Kind adoptiert und mit viel Fürsorge groß gezogen haben. Eigentlich
müsste es ihm gut gehen – wären da nicht die quälenden Kindheitserinnerungen an eine
Vergangenheit in Indien. Immer wieder tauchen die Bilder seiner Mutter und seines Bruders vor
seinem geistigen Auge auf. Wo sind sie und was ist aus ihnen geworden? Saroo hält dem
Verlangen, diese Fragen zu beantworten, nicht stand und bricht nach Indien auf. Die Suche
nach seiner biologischen Familie beginnt erneut und Saroo muss alle denkbaren Anhaltspunkte in
Betracht ziehen, um entgegen der zynischen Stimmen, die sein Unterfangen als aussichtslos
abstempeln, seinen Mut zu behalten…
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Saarlandpremiere: „The dressmaker“
Die Kinowerkstatt zeigt am Samstag, den 1. April, um 20 Uhr, am Sonntag, den 2. April, um
18 Uhr und am Montag, den 3. April, um 20 Uhr, dann in der Originalfassung (OmU) „The
dressmaker – die Schneiderin“ (Australien 2015 – 118 Min), Regie Jocelyn Moorhouse,
Drehbuch P.J. Hogan, mit Liam Hemsworth, Kate Winslet, Hugo Weaving, Sarah Snook, Judy
Davis, Caroline Goodall, Kerry Fox, Rebecca Gibney, Hayley Magnus, Gyton Grantley, James
Mackay, Julia Blake, Shane Jacobson, Barry Otto, Sacha Horler, Shane Bourne.
„The dressmaker“ war in Australien der erfolgreichste Kinofilm aller Zeiten.
Der Film basiert auf dem Roman „The Dressmaker“ der australischen Autorin Rosalie Ham und
beschreibt die Geschichte von Tilly Dunnage, die nach einer erfolgreichen Karriere als
Schneiderin und Designer in ihre Heimatstadt zurück kehrt, um sich wieder an einen bestimmten
Vorfall aus ihrer Vergangenheit zu erinnern. Ihr wurde als Kind der Mord an einem Buben
unterstellt, worauf hin sie aus der Stadt verbannt wurde und subsequent die Geschehnisse aus
ihrer Erinnerung verdrängte.
Die Kostüme sind eines der Highlights des Films und zu Recht gewann Costume-Designer Marion
Boyce dafür einen australischen Film-Preis.
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Jazz-Festival: „Die Legende von Paul und Paula“
Im Rahmen des Jazz-Festivals, am Samstag, den 1. April, um 23 Uhr nach dem Auftritt des
Jasmin Tabatabai & David Klein Quartetts, das den Titelsong aus dem DDR-Kultfilm „Die
Legende von Paul und Paula“, „Wenn ein Mensch lebt“, interpretiert, zeigt die Kinowerkstatt in
der Stadthalle St. Ingbert den Kult-Film im Original aus dem Jahre 1973 von Heiner Carow
nach dem Drehbuch von Ulrich Plenzdorf mit der Musik von den Puhdys, mit den von Peter
Gotthardt komponierten Original- Filmsongs „Geh zu ihr“ und „Wenn ein Mensch lebt“.
Die Verfilmung von Heiner Carow war mit etwa drei Millionen Zuschauern ein Kassenschlager in
der DDR. Dabei drohte ursprünglich ein Aufführungsverbot, bis Erich Honecker persönlich
entschied, den Film freizugeben, da er in „Paul und Paula“ einen Film speziell für junge
Menschen sah. Die Hauptdarsteller Angelica Domröse (Paula) und Winfried Glatzeder (Paul)
verkörpern den romantischen Versuch, persönliches Glück im Leben durch die Hingabe zur Liebe
und die Aufgabe von missglückten Versuchen zu finden, um doch daran zu scheitern.
Die Geschichte handelte oberflächlich zwar bloß von romantischer Liebe, aber konnte durchaus
auch politisch gelesen werden. Denn das zentrale Thema des Streifens war die Sehnsucht nach
privatem Glück, Freiheit und Selbstbestimmung.
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Sehenswert: „Tschick“!
Die Kinowerkstatt St. Ingbert, Pfarrgasse 49, zeigt am Sonntag, den 2. April, um 16 Uhr und
am Montag, den 3. April, um 18 Uhr „Tschick“ (Deutschland 2016 – 93 Min. – FSK: ab 12
Jahre), Regie: Fatih Akin – Drehbuch: Hark Bohm, Lars Hubrich, Darsteller: Anand Batbileg,
Tristan Göbel, Nicole Mercedes Müller, Sammy Scheuritzel, Max Kluge, Bella Bading, Florian
Wihstutz.
Der Roman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf wurde mehr als zwei Millionen Mal verkauft,
..“dass Fatih Akin und sein Team es schaffen, die Atmosphäre des Romans in Bilder und Dialoge
zu übersetzen, das ist ihr ganz großes Verdienst.“ (Der SPIEGEL)
Die Handlung dreht sich um Maik (Tristan Göbel), der in einer Wohlstandsblase lebt, während
sein Vater auf den Bankrott zusteuert; dessen Mutter alkoholkrank ist und immer wieder in
einer als „Beautyfarm“ etikettierten Entzugsklinik verschwindet; der in seiner Klasse Psycho
genannt wird, keine Freunde hat und die schöne Tatjana nur aus der Ferne anhimmelt.
Und die Handlung dreht sich um Tschick (Anand Batbileg), der eigentlich Andrej Tschichatschow
heißt, aus einer Familie russischer Spätaussiedler stammt und neu in der Klasse ist. Der kommt
betrunken zur Schule, trägt Assi-Klamotten und sagt ansonsten kaum ein Wort. Was Maik und
Tschick verbindet, ist die Tatsache, dass beide nicht zur Geburtstagsparty von Tatjana
eingeladen sind, die den Beginn der großen Ferien einläutet. Irgendwann sitzen beide dann in
einem gestohlenen Lada und gehen auf eine Reise durch den Sommer in die ostdeutsche Provinz.
Eine Heldenreise, ganz ohne Zweifel…