“Die letzte Versuchung Christi” (Freitag, 3. April, 19 Uhr; Montag, 6. April, 18 Uhr); “Beste Chance” (Samstag, 4. April, 18 und 20 Uhr; Sonntag, 5. April, 20 Uhr).
Die letzte Versuchung Christi
Martin Scorceses “Die letzte Versuchung Christi” (USA 1988) Regie: Martin Scorsese, Darsteller: Willem Dafoe, Harvey Keitel, Victor Argo, John Lurie, Paul Greco (155 Min.) läuft am Freitag, den 3. April, um 19 Uhr und am Montag, den 6. April, um 18 Uhr in der Kinowerkstatt St. Ingbert.
Regisseur Martin Scorsese wurde für “Die letzte Versuchung Christi” für einen Oscar nominiert. Er setzt sich in seiner Verfilmung des gleichnamigen Romans von Nikos Kazantzakis mit der Person Jesus von Nazareth, seiner Verkündigung und seinem Kampf bis zur Kreuzigung auseinander.
Der Zimmermann Jesus von Nazareth spürt den göttlichen Auftrag, als Gottessohn die Schrift zu erfüllen. Er wandert in die Wüste, widersteht den Versuchungen des Satans, schart Jünger um sich, tritt als Verkünder auf und tut Wunder. Auf sein Drängen hin erfüllt Judas wider Willen seine Mission und verrät seinen Herrn. Jesus wird verurteilt und ans Kreuz genagelt. Hier scheint die Rettung zu erfolgen. Ein blondes Mädchen gibt sich Jesus als Schutzengel zu erkennen.
Es führt Jesus zu Maria Magdalena, jener Prostituierten, die Jesus einst verschmähte. Er gründet mit ihr eine Familie, lebt ein normales Leben, wird alt. Am Sterbebett besuchen ihn die Jünger, darunter der wütende Judas. Jesus erkennt, seine Mission verraten zu haben, und entscheidet sich nun bewusst für das Martyrium. Es stellt sich heraus, dass dieses Leben nur ein Traum des Gekreuzigten war – die letzte Versuchung Christi.
“Ein Film, der vor allem die menschliche Seite des Jesus von Nazareth ins Licht rückt: Zweifel, Wünsche und auch Begierden des menschgewordenen Gottessohnes stehen im Mittelpunkt: Ein mit göttlichen Gaben ausgestatteter Mensch – hier: Jesus am Kreuz – muß sich entscheiden zwischen einem, von ihm eigentlich ersehnten, Leben auf Erden als gewöhnlicher, sterblicher Mann, der ein natürliches Leben leben, Frauen lieben, eine Familie gründen, Erfahrungen machen will – und zwischen einer Existenz als göttliches Wesen, welches zwar unsterblich, vollkommen und allwissend ist, dafür aber auch auf die menschlichen (fleischlichen) Erfahrungen verzichten muß.”(ARTE)
Beste Chance
Mit seinem Debütfilm “Wer früher stirbt, ist länger tot” schaffte Marcus H. Rosenmüller einen Erfolg, mit dem niemand gerechnet hätte. Bayern entdeckte auch auf der Leinwand seine Wurzeln wieder.
Jetzt kommt nach “Beste Zeit” und “Beste Gegend” sein neuer Film “Beste Chance” ins Kino.
“Beste Chance” (D 2014) – Regie: Marcus H. Rosenmüller, Buch: Rosenmüller, Karin Michalke. Kamera: Stefan Biebl. Mit Anna Maria Sturm, Rosalie Thomass, Volker Bruch. (102 Minuten) läuft am Samstag, den 4. April, um 18 und 20 Uhr und am Ostersonntag, den 5. April, um 20 Uhr.
Es geht von München nach Tandern, einem kleinen Dorf mit Landwirtschaft in Bayern, wo Katie und Jo zu Hause sind, und dann nach Indien. Denn von dort kommt der Hilferuf Jo’s. Die alten Freunde haben wenig Lust, ihre fest gefügten Lebenspläne durcheinanderzubringen, um ausgerechnet nach Indien zu fliegen. Und so reagiert niemand richtig forsch auf Katis Appell, Jo zu retten. Außerdem weiß niemand, in welchen Schwierigkeiten Jo überhaupt steckt, und auch ihr Aufenthaltsort lässt sich nur anhand von ein paar Postkarten erahnen. So fliegt Kati allein nach Indien, bald gefolgt von ihren Vätern, die im Radio beunruhigende Nachrichten hören und sich aufmachen, ihre Töchter zu retten. Das führt dann dorthin, wo solche Unternehmen öfter enden sollten: erst in den Slapstick, dann in die Selbstreflexion. Die zwei Väter, angenehm altmodische Touristen, haben zwar Touristenprobleme, aber selbst in Indien gibt es ausreichend Tandern für sie: Wer einen Traktor fahren kann, wird hier nicht untergehen…
Das Bodenständige wird in den Drehbüchern von Karin Michalke, die aus dem Landstrich stammt, in dem die Trilogie spielt, mit Dialekt, Herz und frechem Humor ausgemalt.
“„Beste Zeit“, „Beste Gegend“ und auch der nun von Anfängerfehlern vollends befreite „Beste Chance“ wirken wie schnell improvisiert. Erst beim genaueren Hinsehen erkennt man die exakte Kamera- und Regiearbeit, das präzise Timing und das Ineinandergreifen der glaubwürdigen Dialoge und Szenen mit dem stimmigen Soundtrack.” (Ulricke Frick)
PM: Wolfgang Kraus, Kinowerkstatt
– St. Ingberter Anzeiger