Der gemeinsame Protest der Bürgerinnen und Bürger und der Politik zeigte Wirkung: Eine
Privatisierung der Wasserversorgung durch die Hintertür konnte vorerst verhindert werden.
Mehr als 1,6 Millionen Menschen haben in der ersten europäischen Bürgerinitiative gegen die Wasserprivatisierung
gekämpft. Die SPD hat die Proteste von Beginn an unterstützt. Die EU-Kommission hat
die Privatisierung von Trinkwasser aus der umstrittenen EU-Konzessionsrichtlinie herausgenommen. Es
ist dennoch erforderlich, auch weiterhin für die Realisierung des Menschenrechts auf Zugang zu
sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung einzutreten.
Dass dieses Thema immer noch aktuell ist, zeigte eine mit über 50 Personen gut besuchte Veranstaltung
der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen im SPD Stadtverband St. Ingbert zum Thema
„Wasser ist Menschenrecht“ im DJK-Sportheim.
Der Bundestagskandidat der SPD, David Lindemann, der als Referatsleiter in einer Landesvertretung bei
der Europäischen Union in Brüssel tätig ist, führte in die Thematik ein und versprach, sich als Politiker
dafür einzusetzen, dass Wasser zukünftig nicht privatisiert wird. Danach folgte eine mit viel Fachwissen
angereicherte Power-Point-Präsentation von Johannes Lauer, einem langjährigen Mitarbeiter des
Entsorgungsverbandes Saar, zu den Themen Aktuelle Entwicklung in der Wasserwirtschaft, Fakten zur
weltweiten Wassersituation, Privatisierung der Wasserwirtschaft.
Der anschließende Film „WATER MAKES MONEY“ zeigte an vielen Beispielen, wie Veräußerungsgewinne
zu kurzfristigen Haushaltskonsolidierungen verwendet werden und der Bürger dann doppelt von
großen Konzernen zur Kasse gebeten wird. In dem Film wurden die negativen Auswirkungen auf die
Qualität des Wassers und der Leitungssysteme aufgezeigt. Hieraus resultieren Rückzüge vieler
Kommunen aus bereits erfolgter Privatisierung in die Rekommunalisierung der Wasserversorgung.
Den Ausführungen von Herrn Lauer war zu entnehmen, dass er sich schon lange mit diesem Thema
befasst hat. Es bereitete ihm keine Mühe, die vielen Fragen der interessierten Besucherinnen und
Besucher umfassend zu beantworten. Viele der Anwesenden verließen die Veranstaltung nachdenklich,
informiert und mit dem Willen, zukünftig ein besseres Augenmaß darauf zu verwenden, wie man selbst
und auch die Politik mit dem „Menschenrecht Wasser“ umgeht.