St. Ingbert ist nun mit Händen zu greifen

Als erste Stadt im Saarland ist St. Ingbert nun stolze Besitzerin eines Blinden-Tastmodells in der Fußgängerzone. Der Platz auf der Mauer links neben der Engelbertskirche am Eingang zur Kirchengasse ist optimal gewählt und somit befindet sich das neue Bronze-Kunstwerk mitten im Herzen der Stadt.

Bei der feierlichen Einweihung konnte Dr. Rainer Stein-Bastuck, der Präsident der Rotarier 2019/20, viele geladene Gäste begrüßen, darunter auch Oberbürgermeister Prof. Dr. Ulli Meyer, die Ortsvorsteherin Irene Kaiser, Dr. Andreas Prager, Governor Rotary Distrikt 1860, sowie den Künstler und Bildhauer Egbert Broerken aus Welver bei Soest.

Foto: Frank Leyendecker
Das Tastmodell von St. Ingbert

Das Modell, das im Maßstab 1:750 hergestellt wurde und rund 32.000 Euro gekostet hat, ist eine Schenkung des Rotary-Clubs St. Ingbert an die Stadt. Es zeigt in beeindruckender Weise Gebäude, Plätze und Straßen in einer überraschenden Detailgenauigkeit. Viele herausragende Punkte gäbe es zu entdecken, so Dr. Stein-Bastuck, der sich seit Oktober 2018 mit leidenschaftlichem Engagement für dieses Projekt eingesetzt hat. Es ist das “Präsidentenprojekt” in seiner Amtszeit und hat daher für ihn eine ganz besondere Bedeutung. Eine große Hilfe bei den Planungen sei ihm Konrad Weisgerber gewesen, der als Vorsitzender vom Heimat- und Verkehrsverein die Idee dazu hatte und mit seinem unerschöpflichen Wissen über die Stadt von Anfang an immer mit im Boot war.

Auch Oberbürgermeister Prof. Dr. Ulli Meyer zeigte sich begeistert von dem neuen Bronzeguss, der sich hervorragend in die Reihe der Kunstwerke im städtischen Raum einfüge.

Als einen Ort der Kommunikation und des Zusammenfindens bezeichnete Ortsvorsteherin Irene Kaiser den Standort und bedankte sich bei den Rotariern für dieses wunderbare Geschenk. Da die Umrisse des Bronzegusses leicht geschwungen und abgerundet sind, wurde es in einer großzügigen Aussparung angebracht und wirkt so fast “schwebend” auf der Mauer.

Nach der offiziellen Übergabe durften als erste Nutzer die Sehbehinderten Heiko Schlapp und Christa Maria Rupp, Landesvorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins für das Saarland e.V., das Stadtmodell ertasten. “Ich bin hellauf begeistert und danke von ganzem Herzen dafür, dass auch andere Menschen, die Rotarier und der Künstler die Perspektive wechseln und an uns denken. Diese Erfahrung ist wahrlich nicht selbstverständlich”, so die emotionalen Worte der blinden Frau.

Bleibt abzuwarten, an welchen Gebäuden sich die Patina in ein glänzendes Gold verwandelt, weil sie am meisten berührt und angefasst werden. Ist es vielleicht die Kirche St. Josef, eine andere Kirche in der Innenstadt oder gar der Turm der ehemaligen Brauerei Becker?

Eine spannende Geschichte für St. Ingbert!

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