In seiner Sitzung am Dienstagabend hat der Stadtrat der Mittelstadt St. Ingbert im großen Sitzungssaal des Rathauses einstimmig beschlossen, eine Patenschaft mit der Heimatschutzkompanie (HSchKp) SAARLAND der Bundeswehr einzugehen. Mit dieser Entscheidung setzt St. Ingbert ein klares Zeichen der Wertschätzung für den Dienst der Soldatinnen und Soldaten und stärkt zugleich die Verbindung zwischen Bundeswehr und Gesellschaft auf lokaler und regionaler Ebene.
Die Bundeswehr übernimmt mit ihrem Auftrag zur Landes- und Bündnisverteidigung sowie der Unterstützung in Katastrophenlagen eine tragende Rolle für die Sicherheit und das Gemeinwohl in Deutschland. Gerade in Zeiten wachsender sicherheitspolitischer Herausforderungen gewinnt das Vertrauen der Bevölkerung in die Streitkräfte zunehmend an Bedeutung. Der persönliche Kontakt zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Soldatinnen und Soldaten ist dabei ein wichtiger Schlüssel – Patenschaften zwischen Kommunen und Bundeswehreinheiten leisten hierzu einen wertvollen Beitrag.

Die Heimatschutzkompanie SAARLAND wurde 2012 – damals noch unter dem Namen „Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie (RSU-Kp) Saarland“ – aufgestellt und ist aktuell als 7. Kompanie dem Heimatschutzregiment 2 (Münster) unterstellt. Die Einheit zählt 162 Reservistinnen und Reservisten aus dem Saarland – darunter Lehrer, Juristen, Handwerker, Studenten und Angestellte. Einige sind St. Ingberter Bürger. Ihre Aufgaben umfassen den Schutz kritischer Infrastruktur, Einsätze im Rahmen der Amtshilfe und Katastrophenhilfe nach Artikel 35 des Grundgesetzes sowie die Ausbildung in militärischen Grundfertigkeiten.
Mit der Patenschaft möchte die Stadt St. Ingbert die bestehende enge Zusammenarbeit weiter vertiefen, gemeinsame Veranstaltungen fördern und Raum für gegenseitiges Kennenlernen schaffen. Sie soll durch gegenseitige Einladungen zu Gelöbnissen, Kommandoübergaben, Gedenkfeiern oder öffentlichen Veranstaltungen mit Leben gefüllt werden.
Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer begrüßt die Entscheidung des Rates ausdrücklich: „Die Soldatinnen und Soldaten der Heimatschutzkompanie leisten einen wichtigen Dienst für unser Land – auch in unserer Region. Mit der Patenschaft wollen wir Anerkennung zeigen, Begegnungen ermöglichen und ein klares Zeichen der Verbundenheit setzen. Ich danke dem Kommandeur des Landeskommandos, Oberst Uwe Staab, für sein Engagement und die Vermittlung zwischen Bundeswehr und Stadt.“
Die Patenschaft wurde mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt St. Ingbert besiegelt. Oberst Uwe Staab, Kommandeur Landeskommando Saarland, und Hauptfeldwebel Christian Jentes, Heimatschutzkompanie SAARLAND, unterschrieben gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer während der Stadtratssitzung.
„Das Saarland und die Bundeswehr hatten schon immer eine besondere Verbindung“, so Oberst Uwe Staab, Kommandeur des Landeskommando Saarland und bis Mitte März 2025 verantwortlich für die Heimatschutzkräfte an der Saar. „Das hat unter anderem die gemeinsame Veranstaltung zum Ersten Nationalen Veteranentag im saarländischen Landtag am vergangenen Sonntag deutlich gemacht. Umso mehr freue ich mich über die heutige Entscheidung des Stadtrates der Mittelstadt St. Ingbert, die Patenschaft zu unserer saarländischen Heimatschutzkompanie zu übernehmen und damit getreu unserem Motto ‚Gemeinsam stark‘ die Zivil-Militärische Zusammenarbeit weiter zu intensivieren.“
St. Ingbert war bis Anfang der 90-er Jahre Depot-Standort der Reserve-Krankentransportkompanien KrTrspKp (Schiene) 851, 852, 853, 854 und 855. Diese Kompanien waren Geräteeinheiten für den Verwundetentransport. Das Material lagerte in der Alten Baumwollspinnerei. Das ehemalige Bundeswehr-Depot wird derzeit zu einem Museum und Sitz der Verwaltung umgebaut.
St. Ingbert reiht sich mit der Patenschaft in eine Reihe anderer saarländischer Kommunen wie Merzig, Schwalbach, Homburg und Sulzbach ein, die bereits vergleichbare Patenschaften mit aktiven Einheiten der Bundeswehr pflegen.