Er wird in St. Ingbert fehlen, war er doch stets mit seiner Kamera zu Fuß in der Stadt unterwegs. Es war ihm wichtig, sowohl Veränderungen in der Stadt als auch historische Bausubstanzen fotografisch zu dokumentieren. Oftmals kam er mit den Menschen ins Gespräch, denn er war wissbegierig um alles, was in der Stadt geschah.
Gebürtig 1933 in St. Ingbert, ist Manfred Schmelzer seiner Heimatstadt Zeit seines Lebens treu geblieben. Sein Journalismus-Studium absolvierte er in Berlin und arbeitete später freiberuflich für verschiedene Medien. Sein Blick war objektiv, auch kritisch, er war ein Mann, der seine Meinung offen kundtat und sich nicht verbiegen ließ. Aber gerade auch deswegen wurde er von vielen St. Ingberterinnen und St. Ingbertern geschätzt. “Manfred Schmelzer hat sich für St. Ingbert eingesetzt: Ob als Journalist, Fotograf oder als Bürger: Seine Heimatstadt lag ihm am Herzen,” würdigt Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer den engagierten Senior.
Als Fotograf hat er über Jahrzehnte die Stadtgeschichte dokumentiert
Seit vielen Jahren arbeitete er eng mit der Stadtverwaltung und insbesondere mit dem Stadtarchiv zusammen. Regelmäßig war er zu Besuch bei Dr. Heidemarie Ertle, Leiterin Stadtarchiv, und ihrem Mitarbeiter Peter Klaus. “Ich persönlich habe Manfred Schmelzer sehr geschätzt. Mit seinem unerschöpflichen Wissen über die Stadtgeschichte stand er uns oft hilfreich zur Seite, wenn es darum ging, historische Bilder oder Zeugnisse zuzuordnen. Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten”, so die Worte von Dr. Ertle. Es sei ihm ein Herzensanliegen gewesen, das Bewusstsein der Menschen für St. Ingbert zu stärken. Sein fotografisches Erbe hat er schon vor längerer Zeit an das Stadtarchiv übergeben. Mit seinem besonderen Blick für das Wesentliche, für Details an alten Gebäuden oder auch für Momentaufnahmen dokumentierte er ab der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts die maßgeblichen Veränderungen im Stadtbild. Mit Manfred Schmelzer verliert die Stadt einen Mitbürger, der sich wie kaum ein anderer mit seiner Stadt identifizierte.
Foto: Stadtarchiv