Kinowerkstatt St. Ingbert: Programm vom 31. Januar – 3. Februar 2014

„Aus dem Leben eines Schrottsammlers“ (Freitag, 31. Januar, 19:00 Uhr; Samstag, 1. Februar, 18 Uhr; Montag, 3. Februar, 20 Uhr)
„Inside Llewyn Davis“ (OmU) Samstag, 1. Februar, 20 Uhr; Sonntag, 2. Februar, 18 Uhr (OmU); Montag, 3. Februar, 18 Uhr)
„Only Lovers left alive“ (OmU) (Freitag, 31. Januar, 21:45 Uhr; Sonntag, 2. Februar, 20 Uhr)
„Das Sams in Gefahr“ (Sonntag, 2. Februar, 16 Uhr)

Aus dem Leben eines Schrottsammlers

„Aus dem Leben eines Schrottsammlers“ (Bosnien-Herzegowina 2013) Regie: Danis Tanovic, Buch: Danis Tanovic
Darsteller/innen: Senada Alimanovic, Nazif Mujic, Sandra Mujic, Šemsa Mujic – der neue Film des bosnischen Regisseurs Danis Tanovic („No Man’s Land“) erzählt die wahre Geschichte einer Roma-Familie. Er erhielt bei dem Internationale Filmfestspielen Berlin 2013 den Großen Preis der Jury und einen Silbernen Bären für den Besten Hauptdarsteller, Nazif Mujic. Er läuft in der Kinowerkstatt am Freitag, den 31. Januar, um 19:00 Uhr, am Samstag, den 1. Februar, um 18 Uhr und am Montag, den 3. Februar, um 20 Uhr.
Eine Roma-Familie in Bosnien-Herzegowina. Der Vater schlachtet Autos aus und verkauft die Teile, die Mutter erledigt den Haushalt und versorgt die Kinder. Als sie eines Tages Schmerzen im Unterleib bekommt, geht sie in die Klinik, um sich untersuchen zu lassen. Etwas mit ihrem Kind stimmt nicht, eine Blutvergiftung droht. Eine Operation könnte das Problem beheben, doch die Familie ist nicht krankenversichert. Der Chef des Krankenhauses lehnt einen kostenlosen Eingriff ab. Irgendwie müssen das nötige Geld aufgetrieben werden – und die Zeit ist knapp.

Die Karriere von Regisseur Danis Tanovic begann mit einem Paukenschlag. Mit seinem Kino-Debüt „No Man‘s Land“ gewann der bosnische Regisseur 2002 auf Anhieb den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film. Danach wurde es trotz bemerkenswerter Werke wie etwa dem berauschenden „Wie in der Hölle“ etwas ruhiger um den Filmemacher. Mit „Aus dem Leben eines Schrottsammlers“ kehrt Tanovic nun nicht nur thematisch zurück in sein Heimatland Bosnien, er kehrt gleichzeitig auch zurück auf die große Festival-Bühne: Im Wettbewerb der Berlinale 2013 erhielt sein außergewöhnliches Drama den Großen Preis der Jury und den Preis für den Besten Hauptdarsteller. In eigenwilliger Ästhetik erzählt der Regisseur vom täglichen Überlebenskampf einer Roma-Familie inmitten eines vom Krieg gezeichneten Landes: Eine ungeschönte Milieu-Studie und eine ebenso berührende wie aufwühlende Erfahrung.

„Wirklich groß wird ‚Aus dem Leben eines Schrottsammlers‘ durch sein Ende, das dem Elend zum Trotz das Glück der menschlichen Wärme zeigt und sich so endgültig von dem Verdacht freimacht, hier schlachte jemand bei allen guten Vorsätzen eine soziale Schieflage nur aus. Der Film wird so zu einem Beispiel der starken Kinos aus Osteuropas“, lobt Oliver Kaever. ( Kritik • programmkino.de)

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Der neue Film der Coen-Brüder – jetzt auch in der Originalfassung!

Die Kinowerkstatt zeigt am Samstag, den 1. Februar, um 20 Uhr, am Sonntag, den 2. Februar, um 18 Uhr und am Montag, den 3. Februar, um 18 Uhr den neuen Film der Coen-Brüder „Inside Llewyn Davis“ – Samstag und Sonntag auch in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln (USA 2013 – 104 min.), Regie: Ethan Coen, Joel Coen – Drehbuch: Ethan Coen, Joel Coen – Produktion: Ethan Coen, Joel Coen, Scott Rubin – Kamera: Bruno Delbonnel – Schnitt: Ethan Coen, Joel Coen, Besetzung: Carey Mulligan, Adam Driver, Justin Timberlake, John Goodman, Garrett Hedlund, Oscar Isaac, Alex Karpovsky, F. Murray Abraham, Max Casella, Ricardo Cordero, Ethan Phillips, Stark Sands, Jake Ryan, Jeanine Serralles, James Colby (FSK: ab 6 Jahren)

Nach „O Brother, Where Art Thou?“ widmen sich die Coens ein weiteres Mal mit „Inside Llewyn Davis“ der amerikanischen Folk-Szene – diesmal im New York der 1960er angesiedelt und mit Oscar Isaac in der Titelrolle. In ihrer wunderbaren Folk-Ballade „Inside Llewyn Davis“ reisen die Coen-Brüder in die Zeit, die Bob Dylan prägte. Es ist ihr bisher persönlichster Film.

Er hat eine Vision, er hat seine Musik, aber er hat kein Geld: Llewyn Davis (Oscar Isaac) ist der Prototyp des sich redlich mühenden Musikers. Es sind die 1960er, die New Yorker Musikszene brummt vor Aufbruchstimmung, und Llewyn Davis möchte seinen Anteil daran haben. Doch er strengt sich nicht nur in Bezug auf seinen Durchbruch an, auch in seinem Privatleben ist er alles andere als souverän und die Liebschaft mit der Sängerin Jean Berkey (Carey Mulligan) ein Fehltritt wie seine vorherigen Beziehungen auch.

Widerwillig begibt sich Llewyn nach Chicago, wo er sich von einem Treffen mit dem einflussreichen Clubbesitzer Bud Grossman (F. Murray Abraham) mehr verspricht als von den Bemühungen seines Managers Mel (Jerry Grayson), der seine erste Platte namens Inside Llewyn Davis nicht vertrieben bekommt. Auf dem Weg nach Chicago macht Llewyn die Bekanntschaft mit dem exzentrischen Jazz-Musiker Roland Turner (John Goodman), der sein Selbstverständnis als Musiker offen in Frage stellt. Der Trip nach Chicago bringt nicht das erhoffte Ergebnis, und so reist Llewyn enttäuscht zurück nach New York. Wann bekommt er endlich die Gelegenheit zu zeigen, was wirklich in ihm steckt?

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„Only Lovers left alive“ jetzt auch in der Originalfassung!

Der neue Film von Jim Jarmusch „Only Lovers left alive“ (Deutschland / USA / Großbritannien / Frankreich / Zypern 2013), Regie: Jim Jarmusch – Drehbuch: Jim Jarmusch mit Tom Hiddleston, Tilda Swinton, Mia Wasikowska, John Hurt, Anton Yelchin, Slimane Dazi, Wayne Brinston, Aurelie Thepaut (123 min., FSK: ab 12 Jahren) läuft weiter – diesmal in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln – am Freitag, den 31. Januar, um 21:45 Uhr und am Sonntag, den 2. Februar, um 20 Uhr.
„Jarmusch lässt sich beim Filmen stets viel Zeit mit dem Erzählen, überstürzte Action ist nicht seine Sache. Es ist eine Liebesgeschichte, so Jim Jarmusch, das Genre Vampirfilm liefert zudem lediglich die Rahmenhandlung, die Anlass für reichlich Situationskomik und trockenen Humor bietet.
Daneben entstehen aus Jarmuschs behutsamer Herangehensweise poetische Bilder mit ihren ganz eigenen Geschichten: Als Eve bei Adam in Detroit angekommen ist, unternimmt das Paar nachts Autofahrten durch die menschenleere Stadt, wobei die Kamera fast zärtlich auf die überwucherte Schönheit der ehemaligen Metropole blickt. Man könnte meinen, Jim Jarmusch habe der bankrotten „Motor City“ mit diesen tageslichtfreien Bildern ein Denkmal setzen wollen.
Zu sehen ist etwa das Michigan Theater, in den zwanziger Jahren als Kino mit über 4000 Sitzen gebaut. Heute wird es als Parkhaus genutzt, bloß das üppige Deckengewölbe erinnert an bessere Tage. Eine andere verfallende Attraktion ist die Fabrikhalle der seit 1958 geschlossenen Packard-Werke, wo einst „die schönsten Autos der Welt“ gebaut wurden, wie Adam resigniert feststellt.“ (DER SPIEGEL)

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Das Sams in Gefahr

Im Familienkino der Kinowerkstatt läuft am Sonntag, den 2. Februar, um 16 Uhr „Das Sams in Gefahr“ (Deutschland, 2003, Regie: Ben Verbong, Drehbuch: Paul Maar, Ulrich Limmer, nach dem gleichnamigen Buch von Paul Maar
mit Ulrich Noethen, ChrisTine Urspruch, #Constantin Gastmann, Dominique Horwitz, Armin Rohde, Eva Mattes, Ina Weisse, Jasmin Tabatabai, Gottfried John u.a. (BJF-Empfehlung: 95 Minuten, ab 6 Jahren, FSK: o.A. (wertvoll))

Seit der ersten Begegnung zwischen dem Sams und seinem Papa Bruno Taschenbier sind elf Jahre vergangen. Herr Taschenbier ist längst mit Margarete März verheiratet und beide haben einen Sohn: Martin, zehn Jahre alt und ebenso schüchtern und verklemmt wie sein Vater. Als niemand zu Martins Geburtstagsfest kommt, entscheidet Bruno Taschenbier, die „Sams-Rückholtropfen“ einzusetzen. Das Sams kehrt zurück und Martin hat endlich einen Freund und viele erfüllte Wünsche. Doch dann kommt der arrogante Sportlehrer Daume hinter das Geheimnis der Wunschpunkte und entführt das Sams. Bald stellt Daume mit seinen Wünschen alles auf den Kopf. Er wird Schuldirektor, turtelt mit einer Kollegin und will Vorsitzender des Rollschuhvereins werden. Schließlich entlässt er Bruno und verweist Martin von der Schule. Alles scheint verloren, doch dann wächst Martin über sich hinaus…

Pressezitate:
„Sympathisch-turbulenter Familienfilm, der Groß und Klein mit vielen Gags, Slapstick-Einlagen und Sensationen unterhält.“
(Horst Peter Koll, film-dienst 25/03)

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