Anm. d. Redaktion:
Die Bürgerinitiative “Wir sind St. Ingbert” steht in keinerlei Verbindung zur politischen Gruppierung “Wir für St. Ingbert e.V.”
Der St. Ingberter Markt gehört auf den Marktplatz. Darin sind sich die meisten politischen Kräfte, die Stadtverwaltung, die Marktbetreiber und auch die Bürgerliste „Wir für St. Ingbert“ e.V. einig. Doch wenn im September und Oktober für mehrere Wochen der Markplatz wegen des Oktoberfestes, der Ingobertusmesse und der Kirmes besetzt ist, ist es seit Jahren üblich, den Markt auf den Schmelzerparkplatz an der Poststraße zu verlegen. Dieses Provisorium ist seitdem in der Kritik. Immer wieder wird gefordert, stattdessen den Markt in die Fußgängerzone zu verlagern, um so auch mehr Menschen in die Kaiserstraße zu locken.
Am vergangenen Samstag hat „Wir für St. Ingbert“ die Marktbetreiber und Besucher zu diesen Überlegungen mit Stimmzetteln befragt. Bei der Auszählung, die gemeinsam mit den Marktbetreibern erfolgte, ergab sich, dass bei insgesamt 106 Befragten 89 für die Beibehaltung des derzeitigen Provisoriums und damit gegen die Fußgängerzone votierten. Dies entspricht 84 %. Nur 12 Umfrageteilnehmer sprachen sich für die Fußgängerzone aus, 5 Befragten waren beide Standorte recht. Die Umfrageergebnisse stehen somit im Gegensatz zu einer Internetumfrage vor einiger Zeit, als sich eine breite Mehrheit für eine Verlegung in die Fußgängerzone aussprach.
Bei vielen Gesprächen von Mitgliedern der Bürgerliste mit Kunden, Besuchern und Marktbetreibern wurden immer wieder technische Probleme geäußert, die eine Verlegung in die Fußgängerzone mit sich brächte. So werden bei einer Aufbauzeit des Marktes ab 3 Uhr in der Nacht die Bewohner der Fußgängerzone unweigerlich gestört. Auch eine zu große Entfernung von den Marktständen zu den vorhandenen Parkplätzen stehe im Widerspruch zu den im Herbst üblichen Verkaufswaren wie Kürbisse und Kartoffeln. Insbesondere von den Standbetreibern wurde die Furcht eines verzerrten Marktes, Konflikte mit der Händlerschaft durch Verdecken der Eingangsbereiche zu den Geschäften und der Enge der Fußgängerzone bei Auf- und Abbau geäußert.
„Wir für St. Ingbert“ hofft nun, dass von Seiten des Ortsrates und der Stadt bei Gesprächen zur provisorischen Verlegung des Markes im Herbst ein stärkerer Austausch mit den Marktbetreibenden erfolgt. Gerade bei den organisatorischen Abläufen sei man auf die oft jahrzehntelange Erfahrung angewiesen. „Wir für St. Ingbert“ hätte sich eine frühe Einbindung aller Betroffen bei verwaltungstechnischen und politischen Entscheidungen zum Marktstandort gewünscht. Diese Kritik war am vergangenen Samstag immer wieder geäußert worden.