Programm Kinowerkstatt St. Ingbert vom 17. – 20. April 2015

„Ziemlich beste Freunde“ (Freitag, 17. April, 19 Uhr)
“Girlhood” („Bande de filles“, OmU) (Freitag, 17. April, 21:15 Uhr)
“Georg Elser – einer aus Deutschland” (Samstag, 18. April, 20 Uhr)
“Still Alice” (Samstag, 18. April, 18 Uhr; Montag, 20 April, 20 Uhr)
“Volver” (OmU) (Sonntag, 19. April, 18 Uhr)
“Stolperstein” (Sonntag, 19. April, 20:15 Uhr; Montag, 20. April, 18 Uhr)

„Ziemlich beste Freunde“

In Zusammenarbeit mit der Flüchtlingshilfe Frau Schuster und dem Bündnis für Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz zeigt die Kinowerkstatt am Freitag, den 17. April, um 19 Uhr „Ziemlich beste Freunde“ (Frankreich 2011), R.+B.:Eric Toledano und Oliver Nakache mit Francois Cluzet und Omar Sy.
„Ziemlich beste Freunde“ erzählt die wahre Geschichte eines reichen französischen Aristokraten, vom Hals abwärts gelähmt und unter dem Unfalltod seiner Frau leidend, der einen jungen schwarzen Moslem als Pfleger engagiert. Zwischen den beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche Männerfreundschaft…

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“Girlhood”

In Céline Sciammas Drama “Girlhood” (“Bande de filles”,Frankreich 2014, OmU), der in der Kinowerkstatt am Freitag, den 17. April, um 21:15 Uhr noch einmal läuft, geht es, wie in ihren vorherigen Werken “Tomboy” und “Water Lilies” auch, um das Erwachsenwerden von jungen Mädchen. Damit trifft sie offensichtlich voll den Geschmack des Publikums, das den Film auf dem Toronto International Film Festival 2014 laut übereinstimmender Presseberichte positiv aufnahm. In “Girlhood” geht es um Marieme (Karidja Toure), die mit ihrer Familie nicht viel anfangen kann und keine Perspektive für ihre Zukunft sieht. Auf der Suche nach der eigenen Identität schließt sie sich einer Mädchen-Gang an, verlässt die Schule, verändert ihr Aussehen und sogar ihren Namen. Endlich wird sie akzeptiert und lernt, sich durchzusetzen. Die Zwänge, die innerhalb der Gruppe herrschen, lassen Marieme derweil in den Vororten von Paris auf die schiefe Bahn geraten…

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“Georg Elser – einer aus Deutschland”

Gerade startet der Film “Elser” von Oliver Hirschbiegel in den deutschen Kinos. Die Kinowerkstatt zeigt aus diesem Anlass am Samstag, den 18. April, um 20 Uhr den Spielfilm “Georg Elser – einer aus Deutschland” von und mit (BRD 1989) Klaus Maria Brandauer aus dem Jahre 1989, das Porträt eines einfachen Mannes aus dem Volke, der früher als viele andere erkannte, auf welche Katastrophe Deutschland zusteuerte – und handelte: Der einfache Schreiner Georg Elser plant einen Anschlag auf Hitler im Bürgerbräukeller am 8. November 1939. Er baut dazu eine Zeitbombe in die Säule vor dem Rednerpult zu den Feierlichkeiten des Putschversuches der Nazis. Doch das Attentat misslingt, weil Hitler die Veranstaltung 10 Minuten früher als von Elser geplant, verlässt. Georg Elser wird an der Schweizer Grenze festgenommen und kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager ermordet. Klaus Maria Brandauer setzte diesem unbekannten Helden des Widerstandes mit seinem Film ein Denkmal.

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Oscar für Julianne Moore in “Still Alice”

“Still Alice – Mein Leben ohne Gestern” (USA 2014) Regie: Richard Glatzer, Wash Westmoreland
Buch: Richard Glatzer, Wash Westmoreland, Lisa Genova, Darsteller: Julianne Moore, Alec Baldwin, Kristen Stewart, Kate Bosworth, Shane McRae, Hunter Parrish, Seth Gilliam, Victoria Cartagena (101 Minuten) läuft in der Kinowerkstatt am Samstag, den 18. April, um 18 Uhr, sowie am Montag, den 20 April, um 20 Uhr.
Die Oscar-Gewinnerin Julianne Moore spielt in der Romanverfilmung “Still Alice – Mein Leben ohne Gestern” eine Professorin, die an Alzheimer erkrankt.
Alice Howland (Julianne Moore) ist Professorin für Kognitive Psychologie und glücklich verheiratet. Gemeinsam mit ihrem Mann John (Alec Baldwin) hat sie drei bereits erwachsene Kinder: Lydia (Kristen Stewart), Anna (Kate Bosworth) und Tom (Hunter Parrish). Im Alter von 50 Jahren erhält Alice jedoch eine erschütternde Diagnose: Sie ist an Alzheimer erkrankt. Die fortschreitende Krankheit stellt für die Familie eine unvergleichliche Belastung dar und gemeinsam müssen sie einen Weg finden, mit der Diagnose Alzheimer umzugehen.
“Still Alice – Mein Leben ohne Gestern” von Richard Glatzer und seinem Ehemann Wash Westmoreland basiert auf dem gleichnamigen Roman der 1970 geborenen Neurologin Lisa Genova. Mit dem 2007 erschienenen Buch feierte sie ihr Debüt als Romanautorin. Für über 40 Wochen stand der Roman auf der Bestsellerliste der New York Times, wurde in über 30 Länder verkauft und in mehr als 20 verschiedene Sprachen übersetzt. Außerdem wurde „Still Alice“ 2013 von Christine Mary Dunford für die Bühne adaptiert.

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“Volver” von Pedro Almodovar

In der spanischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln läuft “Volver” (Spanien 2006) von Pedro Almodóvar mit Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola Dueñas, Blanca Portillo u.a. am Sonntag, den 19. April, um 18 Uhr.
“Volver”, zurückkehren, hat Pedro Almodóvar seinen neuen Film genannt. So wie den alten Tango, den der spanische Regisseur hier in einer Flamenco-Version von seiner Hauptdarstellerin Penélope Cruz anstimmen lässt. Nichts vergeht, alles kommt wieder. Auf diese Weise ist das komische Melodram eine Hymne auf den Mut und die Strahlkraft der Frauen geworden, denen männliche Zumutungen ebenso wenig anhaben können wie die Gesetze der Zeit. Es geht um drei Generationen Frauen – lebende, tote oder vermeintlich tote -, die sich von maskulinen Anmaßungen befreien und nun in einem von unnützen Männern gesäuberten Zwischenreich die späte Familienzusammenführung proben…

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“Stolperstein”

Anläßlich der Verlegung weiterer „StolperSteine“ in St. Ingbert, die von dem in Köln lebenden Künstler Gunter Demnig zur Erinnerung an die St. Ingberter NS-Opfer und Verfolgten am kommenden Montag verlegt werden, zeigt die Kinowerkstatt den Film “Stolperstein” (Deutschland 2008, 73 Minuten) von Dörte Franke, am Sonntag, den 19. April, um 20:15 Uhr, sowie am Montag, den 20. April, um 18 Uhr. Gunter Demnig wird am Sonntag bei der Vorführung des Films in der Kinowerkstatt anwesend sein.

Was sind die Stolpersteine? Zu finden sind sie überall in Deutschland, ob in Großstädten oder kleinen Dörfern im tiefsten Bayern, doch meist wird über sie hinweggegangen ohne wirklich Notiz davon zu nehmen: Die “Stolpersteine”, sind das größte dezentrale Denkmal und Kunstprojekt der Welt, gewidmet den deportierten und ermordeten Menschen durch die Deutschen und die Nazis.

Dörte Frankes Dokumentation porträtiert den Künstler Gunter Demnig, der dieses Projekt initiiert hat, und folgt der Spur der Steine mit all seinen Facetten.
Der Film begleitet den rastlosen Künstler auf seinen Touren durch Deutschland und Europa und führt uns zu Menschen, bei denen diese Steine auf ganz unterschiedliche Weise einen Nerv treffen. Zwei Sinti-Frauen in Österreich empfinden den „Stolperstein“ für den Großvater als Grabsteinersatz und wollen in einem kleinen Dorf ein Zeichen für ihre, fast vollständig ermordete, Großfamilie setzen. Ein Überlebender in England kämpft mit der Stadt München und der Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland um die Steine seiner Eltern – die die Stadt vor seinem alten Haus wieder entfernen lassen hat. Drei Frauen in Hamburg verarbeiten das schwierige Erbe ihrer SS-Väter, indem sie regelmäßig „Stolpersteine“ polieren. Und in Ungarn will eine junge Frau durch das Kunstprojekt ihre Landsleute zum Reden über eine verdrängte Vergangenheit bringen.
Ihre persönlichen Geschichten zeigen beispielhaft, warum heute so überraschend viele Menschen durch diese kleinen, unaufdringlichen Messingplatten der Vergangenheit begegnen wollen. Während die immense Nachfrage kaum mehr zu bewältigen ist, will Gunter Demnig weiterhin jeden einzelnen „Stolperstein“ persönlich herstellen und verlegen.

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