Urnenschwund und Fußballruhm – Auf der Spur ungewöhnlicher Verbrechen

Klaus Brabänder ist vielseitig in Sachen Literatur unterwegs und war schon mehrfach Gast des St. Ingberter Literaturforums (ILF). Nach längerer pandemiebedingter Pause konnte er in der Stadtbücherei endlich seine beiden neusten Krimis vorstellen, die wie ihre sieben Vorgänger in der Schwarzen Reihe der Edition Schaumberg veröffentlicht wurden.
Diese vergnügliche Leseabend sei für ihn eine dreifache Premiere, betonte der Autor in seiner Replik auf die Vorrede des ILF-Sprechers Jürgen Bost: ein erster (Corona)Test seit der Fahrprüfung, eine erste Lesung ohne Kanzlerin Merkel und mit Valerian Helbling erstmals eine musikalische Begleitung auf neuen Wegen. In der Tat setzte der Akkordeonvirtuose aus Neunkirchen, der auch als Dozent an der St. Ingberter Musikschule tätig ist, mit der Heraufbeschwörung französischen Flairs und der Interpretation markanter Filmmusiktitel wirkungsstarke Akzente.
Doch im Mittelpunkt des Abends standen die beiden aktuellen Krimis: Auch in „Bienenstich“ werden wieder aktuelle Themen pointiert und anspielungsreich mit ungewöhnlichen Typen und Motiven kombiniert. Im achten Krimi mit Joachim „Josch“ Schaum wird nach einem Unwetter auf dem Friedhof von Spiesen-Elversberg eine Urne vermisst. Der neue Bürgermeister möchte den peinlichen Vorfall vertuschen, doch auch in anderen Kommunen kommt es zu ähnlichen Vorfällen, die Totenruhe einstiger saarländischer Fußballgrößen wird nachhaltig gestört.Der ehemalige Hauptkommissar, inzwischen im Hafen der Ehe gelandet, bekommt zufälligerweise Wind von der Angelegenheit. Kein Wunder, dass er in Konkurrenz zu den professionellen Ermittlern mehr erfahren will, und so engagiert er sich wieder einmal für Dinge, die ihn eigentlich nichts mehr angehen. Wie erfolgreich er war und welche Überraschungen es noch geben sollte, wurde natürlich nicht verraten. Dafür bot der Autor noch Einblicke in den Folgeband unter dem Titel „Neumayer“, in dem eine verzweifelte Frau ihren Ehemann vermisst.
Der authentische Vortrag Klaus Brabänders und die einfühlsame musikalische Begleitung durch Valerian Helbling sorgten für einen spannenden und außergewöhnlichen Krimiabend und setzten den Schlusspunkt unter das Jahresprogramms des St. Ingberter Literaturforums.

Foto: Jürgen Bost
Klaus Brabänder (rechts) begleitet von Valerian Helbling (links)

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