Nach der kurzzeitigen Verunreinigung des Trinkwassers in St. Ingbert läuft die Ursachenforschung auf Hochtouren. Das Gesundheitsamt hatte gestern Nachmittag die Verwendung des Trinkwassers in den betroffenen Bereichen wieder freigegeben. Eine Gesundheitsgefahr kann definitiv ausgeschlossen werden. Eine Speziallabor des Bundes stellte in den verschiedenen Proben, die nach den Spülmaßnahmen entnommen wurden, keine Verunreinigungen fest. Ein Hygieneinstitut schloss ebenfalls eine Gefahr aus.
In Folge der Brandbekämpfung im achten Stock eines Hochhauses in St. Ingbert Süd, kam es zu Beschimpfungen und Beleidigungen der Feuerwehreinsatzkräfte. Am Freitag wurde eine Feuerwehrfrau in Einsatzkleidung auf dem Parkplatz des Kauflandes als Trinkwasser- und Umweltverschmutzer beschimpft. In einer Bäckerei wurde ein Angehöriger der Feuerwehr Zeuge von übelsten Beschimpfungen und Beschuldigungen der Feuerwehreinsatzkräfte. Auch in den sozialen Medien wurde die Feuerwehr öffentlich für die Verunreinigung verantwortlich gemacht.
Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer: “Nach wie vor ist unklar, wie es zum Eintritt der Kleinstmengen an Löschmittel in das Trinkwassersystem kommen konnte. Es war wichtig, umgehend zu handeln, eine eventuelle Gefährdung für die Menschen auszuschließen und die Trinkwasserversorgung wieder herzustellen. Die Ursachenforschung ist bereits angelaufen und wird Erkenntnisse bringen.”
Zudem nimmt er die Einsatzkräfte in Schutz: “Unsere Feuerwehrfrauen und -männer haben in dieser Woche Hochleistung vollbracht. Zwei schwere Brände wurden schnell gelöscht. Es kam zu keinen Brandausbreitungen. Die Frauen und Männer verrichten den Einsatzdienst ehrenamtlich und freiwillig. Über das ganze Jahr müssen Familien auf ihre Angehörigen auf Grund der Einsätze verzichten – das ist nicht einfach. Wir sind auf diese engagierten Menschen, die sich für das Gemeinwohl der Bürger einsetzen, angewiesen und sind stolz auf sie. Ich appelliere an alle Bürger, von Beschuldigungen Abstand zu nehmen. Ich danke allen Einsatzkräften von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Stadtverwaltung, Stadtwerken, Landkreis und Bund, die uns bei dieser Lage, die für die St. Ingberter Bürger nicht einfach war, unterstützt haben.