Der ADFC e.V. (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) hat eine landesweite Umfrage gestartet zum Thema fahrradfreundliche Kommunen. Insgesamt 79 St. Ingberter Radfahrer haben sich beteiligt und dafür gesorgt, dass unsere Stadt eine der sieben saarländischen Kommunen ist, die in der Umfrage Relevanz haben. ADFC-Landesvorstandssprecher Thomas Fläschner hat die Ergebnisse in der Altenbegegnung der Stadthalle präsentiert und ist zu gemischten Ergebnissen gekommen. Hierbei schneidet St. Ingbert relativ gut ab bei den Zahlen der Fahrraddiebstähle, sowie der Werbung für den Radsport. Ein weiterer Punkt war die Fußgängerzone, die von Fahrrädern befahren werden darf. Das ist nicht selbstverständlich. Die Innenstadt ist ebenso gut erreichbar und man hat bereits vor Jahren die Einbahnstraßen zur beidseitigen Befahrung durch Fahrräder zugelassen.
Leider hat es nur für Platz 313 von 364 der fahrradfreundlichsten Städte erreicht.
Punkte, die in der Umfrage kritisiert wurden war die Ampelschaltung, die eine grüne Welle lediglich für Kraftfahrzeuge ermöglicht, aber nicht für die meisten Radfahrer. Die Reinigung und Räumung der Radwege im Winter war auch ein Thema, in das sich ein Mitarbeiter der Straßenmeisterei einschaltete. Er entgegnete, dass weder die Pflicht zur Räumung, noch die Gerätschaften und das Personal zur Verfügung stehen. Einige Radwege sind auch nur mit speziellen Gefährten räumbar.
Zusammengefasst wünscht man sich, dass Wünsche ernst genommen und eine sichere Infrastruktur für Biker geschaffen wird. Hierzu war auch Thomas Diederichs von der Abteilung für Stadtentwicklung und Umwelt anwesend, der den Punkten Rede und Antwort stand. Aber auch Sven Meier von der SPD vertrat seine Stadtratsfraktion und verfolgte aufmerksam die Diskussionen.
Im vergangenen Jahr wurden bei der Stadt 28 Mängelpunkte angezeigt, die zum Teil behoben werden konnte. Ein Streitpunkt ist die Albert-Weisgerber-Allee und die Seyen-Anlage, die mit ihren unterbrochenen Radwegen einen mehrfachen Wechsel auf die Fahrbahn notwendig macht. Deshalb fahren einige Schüler des Leibniz-Gymnasiums nicht mehr mit dem Rad zur Schule, berichtete ein Lehrer. Ein durchgehender Radweg wäre hier wünschenswert.
In der Kaiser- und Rickertstraße wurde die Beschilderung für eine gegenläufige Benutzung des Fahrradweges abgenommen, die Markieren auf der Straße sind aber weiterhin vorhanden, sodass keine Klarheit über die genaue Nutzung herrscht.
Die zahlreichen Sperrungen der letzten Monate sahen zwar Umleitungen vor, die allerdings nicht für Radfahrer geeignet waren. Zum Teil waren die Umwege sehr lang. Hier wäre eine Beschilderung vorteilhaft, ob eine Vollsperrung vor Radfahrern durchfahren werden kann.
Der ADFC e.V. ist mit mehr als 160.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. De Landesverband Saar setzt sich mit seinen über 1300 Mitgliedern insbesondere für verbesserte Bedingungen in den saarländischen Staädten, die Weiterentwicklung des Radtourismus und sichere Schulwege ein. Detailierte Ergebnisse des Tests finden Sie unter: www.fahrradklima-test.de